Battle Of The Sexes – Gegen jede RegelGegen jede Regel

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Battle Of The Sexes 2017 Filmposter
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Gerade erst ist mit Borg/McEnroe ein Tennisfilm in unseren Kinos gestartet, da kündigt sich mit BATTLE OF THE SEXES ein zweiter an. Könnte man den ersten als Männerfilm bezeichnen, der dem Wesen des Sportes und des unerbittlichen Zweikampfes auf den Grund geht, so richtet sich letzterer wohl eher an Frauen, denn der Tennislegende Billie Jean King, die in ihrer Karriere immerhin 39 Grand Slam Turniere gewann, geht es hier nicht nur um den Sport, sondern auch um Emanzipation, Gleichberechtigung und Gender-Bewusstsein.

Das ist eine ganze Palette von Problemen, die Billie Jean Kings junges Leben bewegen. Gerade erst hat sie Wimbledon gewonnen und ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Dennoch kann sie sich maßlos über Jack Kramer ärgern, einen wichtigen Tennis-Funktionär alter Schule, der ihr die Beteiligung an seinem nächsten Tennisturnier anbietet. Als sie erfährt, dass das Preisgeld für Frauen nicht einmal ein Zwölftel dessen der Männer ist, legt sich mächtig mit ihm an. Während Kramer einräumt, dass Damentennis ganz nett ausschauen kann, glaubt er, dass die sportlichen Höchstleistungen nur von den Männern erbracht werden, was ihre Gage rechtfertigt. Billie Jean ist sich dagegen sicher, dass die Leute den gleichen Eintrittspreis auch fürs Damentennis zahlen würden und kündigt ein eigenes Frauenturnier an, worauf Kramer ihr mit dem Ausschluss aus dem Tennisverband droht. Die Fronten sind verhärtet und so bleibt es nicht bei den Drohungen. Billie Jean organisiert ein Frauenturnier, findet einen namhaften Sponsor und gründet schließlich die WTA, die Woman Tennis Association. Dies alles kostet viel Kraft und viele Helfer. Zum Glück kann sie sich auf die Solidarität ihrer Tennis-Kolleginnen verlassen, hat eine umtriebige Managerin gefunden und weiß mit ihrem Mann Larry King einen emsigen Unterstützer an ihrer Seite, der selbst dann noch zu ihr hält, als sie sich in ihre Friseurin verliebt und ihre lesbische Seite entdeckt.

Diese will Billie Jean gar nicht wahrhaben, würde sie öffentlich, wäre das ganze Projekt gefährdet, denn die öffentliche Meinung in den 1970er Jahren in Amerika ist ausgesprochen prüde und geradezu frauenfeindlich. Dies weiß auch Bobby Riggs, Stammtischkumpel von Jack Kramer und ebenfalls Ex-Tennischampion. Er kann es nicht verwinden, nicht mehr im Rampenlicht zu stehen und amüsiert die Gesellschaften der Country Clubs mit frauenfeindlichen Witzen. Dass die Männer die Krönung der Schöpfung sind, steht für ihn genauso felsenfest, wie für Kramer, und um die These zu beweisen, erfindet er den „Battle of the Sexes“, indem er trotz seiner 55 Jahre die derzeit beste Tennis-Spielerin der Welt für ein Preisgeld von 100.000 Dollar herausfordert. Obwohl Billie Jean dies alles für Zirkus hält, erkennt sie schnell, dass sie diesen Zweikampf nicht ausschlagen kann, denn das Medieninteresse ist gigantisch und könnte ihren politischen Zielen einen ungeheuren Schub verleihen. Als es schließlich zum großen Showdown kommt, sitzen fast so viele Zuschauer vor den Fernsehschirmen wie bei der Mondlandung.

Das Regie-Duo und Ehepaar Valerie Faris und Jonathan Dayton (Little Miss Sunshine) wirft hier ein Schlaglicht auf einen geschichtlichen Moment, in dem zwei sehr unterschiedliche Menschen den gesellschaftlichen Wandel verkörperten. Dabei verlassen sie sich auf ein Drehbuch von Simon Beaufoy, der bereits mit GANZ ODER GAR NICHT und Slumdog Millionär bewiesen hat, dass er Sozialkritik und Komödie vereinen kann. So ist BATTLE OF THE SEXES nicht nur ein Sportfilm und Geschichtsfilm, sondern auch eine komplexe Liebesgeschichte mit jeder Menge Drama und Komik.

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