Eine fantastische Frau - Una Mujer Fantastica

Berlinale 2017: Silberner Bär, Oscar 2018 für den besten ausländischen Film

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Eine fantastische Frau - Una Mujer Fa 2017 Filmposter
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Selten wurde sich der Transgenderthematik so kunstvoll und eindringlich genähert, wie in Sebastián Lelios ("Gloria") neuem Film. Alternierend zwischen Behutsamkeit und Radikalität erzählt er die Geschichte der introvertierten Transsexuellen Marina Vidal, die sich nach dem Tod ihres Lebenspartners mit der Intoleranz anderer Hinterbliebener konfrontiert sieht. Daniela Vega, selber Transsexuelle, gibt in der tragenden Hauptrolle ein bravouröses Schauspieldebüt!

In ihrer kleinen, heilen Welt pflegen sie zärtlichen Umgang miteinander, unbehelligt und friedvoll: die junge Transsexuelle Marina (Daniela Vega) und ihr älterer Partner Orlando (Francisco Reyes). Tagsüber kellnert sie, abends singt sie Balladen in einem Nachtclub, wo Orlando ihren Auftritten beiwohnt und sie anschließend zum Essen ausführt. Sie führen eine funktionierende, innige Liebesbeziehung, bis Orlando unvermittelt stirbt. In tranceähnlichem Schock-Zustand bleibt Marina zurück und wird plötzlich von der ehemaligen Familie des Verstorbenen drangsaliert. Sie soll die Wohnung räumen, ihr Hund wird ihr von Orlandos Sohn gestohlen und seine Exfrau untersagt ihr die Teilnahme an der Beerdigung. In atemberaubenden, teils gemäldeartigen Sequenzen fängt Lelio den fragilen Zustand seiner Protagonistin ein, verwebt geschickt und vollkommen unaufdringlich das Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit in Marinas emanzipatorischen Leidensweg. Vorwiegend leise, aber von großer suggestiver Kraft.

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