Nach einer wahren Geschichte

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Nach einer wahren Geschichte - 2018 Filmposter
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Mit ihrem sehr persönlichen Roman über ihre Mutter ist die Pariser Autorin Delphine (Emmanuelle Seigner) über Nacht zu einem Star geworden. Unzählige Lesungen, Empfänge und Autogrammstunden hat sie schon hinter sich gebracht und ist psychisch wie physisch total ausgelaugt. Noch dazu drängt sie der Verleger, einen neuen Roman zu schreiben. Doch für den hat sie nicht einmal eine Idee. Das ändert sich, als sie die mysteriöse Elle (Eva Green) kennen lernt…

Elle ist attraktiv, selbstbewusst und immer auch ein wenig mysteriös. Sie verdient ihr Geld als Ghostwriter und kann Delphines Probleme allzu gut nachvollziehen. So gewinnt sie das Vertrauen der Autorin, die auch ein wenig unter der Einsamkeit leidet, die der längerfristige Aufenthalt ihres Mannes in den Staaten mit sich bringt. Wenn sie auch jede Form von Gesellschaft verachtet, die Gesellschaft von Elle liebt sie und versucht, sie bald wieder zu sehen. Als Elle ihre Geburtstagseinladung annimmt, betritt sie erstmals ihre Wohnung und wenn der Tisch auch für viele Gäste gedeckt ist, so bleiben die beiden dennoch allein. Einige Flaschen Rotwein später erklärt Delphine, dass zu ihrem Geburtstag schon lange keiner mehr kommt und Elle erkennt, dass sie hier gebraucht wird. Nicht nur als Kummerkasten, sondern auch als eine Art Assistentin. Sie zieht bei ihr ein, macht Besorgungen, beantwortet ihre E-Mails und bieten sogar an, sie bei Lesungen zu vertreten – schließlich kenne man sie ja kaum – während Delphine ihre Migräne pflegt und auf das leere Blatt in ihrer Schreibmaschine starrt. Als sich Delphine dann noch bei einem Sturz das Bein bricht, schlägt Elle vor, auf ihr Landhaus zu ziehen, wo sie auf andere Gedanken kommen und ihre Schreibblockade überwinden könne. Doch bald zeigen sich auch Risse in dem so guten Verhältnis zwischen den beiden Frauen, und Delphine muss sich fragen, wer Elle eigentlich ist. Wo kommt sie her, was will sie von ihr und was hat sie vor?

Roman Polanski hat erstmals vor 30 Jahren mit seiner heutigen Ehefrau Emmanuelle Seigner einen Flim („Frantic“) gedreht und hat ihr seither viele Rollen auf den Leib geschrieben. Diesmal stellt er ihr erstmals Eva Green an die Seite, von der er in Cannes behauptete, dass sie ebenso schön wie angsteinflößend sei: „Sie wäre perfekt in der Rolle der Stiefmutter in Schneewittchen.“ Tatsächlich werden die beiden so unterschiedlichen Frauen sich im Laufe des Films immer ähnlicher. Polanski arbeitet mit einer subjektiven Kamera, verwischt immer mehr die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit und verwirrt den Zuschauer zunehmend, um am Ende aus Elle eine ‚femme fatale‘ und aus seinem Film einem wahren Thriller zu machen.
Für das Drehbuch hat er erstmals mit Olivier Assayas zusammengearbeitet, dessen Filme „Personal Shopper“ und „Die Wolken von Sils Maria“ er so sehr mochte. In beiden Filmen geht es um ein berufliches Abhängigkeitsverhältnis von zwei attraktiven, modernen Frauen. Diesen Frauentypus stellte sich Polanski auch für seinen neuen Film vor und er wusste, dass Assayas ein schneller Schreiber ist: Zwischen Schreiben und der Premiere in Cannes verging kaum ein Jahr. Grundlage des Drehbuchs war der gleichnamige Bestseller von Delphine de Vigan, ein hintersinniges Spiel um Macht und Identität, um Wahrheit und Fiktion, den die beiden zu einem sehenswerten Pas de Deux für zwei große französische Charakterdarstellerinnen gemacht haben.

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