Targets - Bewegliche Ziele

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Bewegliche Ziele 1968 Filmposter
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Heutzutage kommt Peter Bogdanovich in jeder Doku übers Filmemachen zu Wort, die was auf sich hält. Doch der Filmkritiker, Orson Welles- und Hitchcock-Biograf und Regisseur von „Is‘ was, Doc?“ musste sich seine Sporen schwer verdienen. Der erste, der ihm eine Regiearbeit anvertraute, war der König des Trashfilms, Roger Corman. Bedingung war, dass Boris Karloff dabei mitspielt, das inzwischen etwas altersschwache Frankensteinmonster von 1931, denn bei dem hatte Corman noch ein paar Drehtage gut. Und, ach ja, gedreht waren auch schon ein paar Szenen, die sollte er doch bitte verwenden: Kostümgrusel im alten Gemäuer – genau das, was Bogdanovich nicht machen wollte. Seine geniale Idee: Er ließ Karloff sich selber spielen, als ausgedienten Horrormimen bei der Premiere seines neuen Streifens, und die eigentliche Handlung passiert drumherum: Die eines braven jungen Mannes, der Amok läuft, nach einer wahren Geschichte. Horrorklassik trifft auf den echten Horror der Gegenwart und sieht dabei alt aus. Die Midnight-Freaks der Siebziger liebten den Film und spielten ihn rauf und runter. >> Daniel Bäldle

Im Vorführraum eines Hollywoodproduzenten schaut sich der alte Schauspieler Byron Orlok zusammen mit dem Regisseur Sammy Michaels und der Entourage des Produzenten ihr letztes Werk an, einen klassischen, viktorianischen Horrorfilm mit dem Titel The Terror. Orlok, der mit dem Resultat unzufrieden ist, gibt seinen Rücktritt als Schauspieler bekannt, obwohl bereits der nächste Film mit ihm in Planung ist. Alle Überredungsversuche sind vergeblich: Orlok sieht sich selbst als Anachronismus und möchte sich in seiner Heimat in Europa zur Ruhe setzen.

Bobby Thompson, ein junger, äußerlich unauffälliger Mann, kauft derweil in einem Waffengeschäft ein Gewehr. Er verstaut es neben einer großen Anzahl weiterer Schusswaffen in seinem Kofferraum und fährt nach Hause. Bobby lebt zusammen mit seiner Frau bei seinen Eltern. Die meiste Zeit wird gemeinschaftlich in der kleinbürgerlichen Wohnung vor dem Fernseher verbracht. Mit seinem Vater macht Bobby Schießübungen und nimmt diesen auch kurz ins Visier, ohne seinem Impuls, auf ihn zu schießen, nachzugeben. Gegenüber seiner Frau äußert Bobby, dass er „besorgniserregende Gedanken“ habe. Sie beachtet ihn aber kaum. Sie ist in Eile und muss zur Nachtschicht ins Krankenhaus.

Orlok betrinkt sich in seinem Hotelappartement und schaut sich im Fernsehen einen alten Film an, in dem er mitgespielt hat. Michaels besucht ihn, kann ihn aber auch diesmal nicht überzeugen, noch einen Film mit ihm zu drehen. Betrunken schlafen beide schließlich in Orloks Zimmer ein.

In einem Brief kündigt Bobby am nächsten Morgen den Mord an seiner Familie und an anderen, zufällig ausgesuchten Opfern an. Er erschießt seine nach Hause kommende Frau, seine Mutter und einen Nachbarn, legt diese in ihre Betten, deckt sie zu und macht sich auf den Weg zu einem Treibstofftank einer Raffinerie, die an einer stark befahrenen Straße liegt. Mit einem Sack voller Gewehre und Pistolen steigt er auf das Dach, positioniert sich und erschießt von dort aus wahllos Autofahrer. Als die Polizei am Tatort eintrifft, entkommt Bobby ungesehen in ein Autokino.

Orlok hat sich inzwischen überreden lassen, für die Premiere von The Terror in diesem Autokino während der Pause aufzutreten. Bei Anbruch der Dunkelheit hat sich Bobby bereits hinter der Leinwand positioniert. Mittlerweile ist Orlok eingetroffen und wartet in seiner Limousine auf seinen Auftritt. Wegen der Lautstärke des Filmes kann Bobby unbemerkt einige Zuschauer erschießen, doch schließlich bricht unter einem Teil der Zuschauer Panik aus und die Menschen versuchen in ihren Autos zu flüchten. Er zielt schließlich durch das Projektorfenster und tötet auch den Filmvorführer im Vorführraum. Als Bobby fliehen will, stößt er mit Orlok zusammen. Verwirrt durch den Anblick des Horrorstars, den er zugleich auf der Leinwand sieht, lässt sich Bobby von dem alten Mann überwältigen.

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