Kings of Hollywood

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Kings of Hollywood -2021 Poster
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Max Barber ist Produzent eher schundiger Filme und hat wahrlich schon bessere Zeiten erlebt. Nun kann er seine Schulden bei einem Gangsterboss nicht bezahlen und kommt auf die ziemlich bescheuerte Idee, einen Film nur zum Zwecke des Ablebens seines Hauptdarstellers zu machen, um die Versicherungsprämie zu kassieren. Die Hommage an das amerikanische Low-Budget-Kino der 70er-Jahre begeistert durch die grandiose Besetzung, witzige Dialoge und einige ironische Seitenhiebe auf das Filmbusiness.

“Miracle Films – If it’s a good picture, it’s a Miracle” Für seine Filme würde Inhaber der Miracle Films Max Barber (Robert DeNiro) so ziemlich alles tun und dummerweise macht er das auch. Als sein letzter Film “Killer Nuns”, den er gemeinsam mit seinem Neffen Walter (Zach Braff) produziert hat, von der katholischen Kirche boykottiert wird und mächtig floppt, hat er ein Problem: Sein Mafia-Geldgeber Reggie Fontaine (Morgan Freeman) will den Kredit zurück und stellt Max ein Ultimatum. Durch einen Zufall kommt Max auf die scheinbar rettende Idee: Beim Dreh seines nächsten Films will er den Hauptdarsteller um die Ecke bringen und mit der ausbezahlten Versicherungssumme seine Schulden begleichen. Doch sein Star, der abgehalfterte ehemalige Western-Darsteller Duke Montana (Tommy Lee Jones), erweist sich trotz fortgeschrittenen Alters als zäher Bursche.

Mit seinen Drehbüchern zu “Bad Boys” und “Midnight Run” zeigte George Gallo seine Gespür für Situationskomik á la Screwball-Comedy. Dem bleibt er nun auch als Regisseur treu und lässt mit Robert De Niro, Tommy Lee Jones, Morgan Freeman drei Grand Seigneurs des Hollywood-Kinos zusammentreffen, die sichtbar Spaß an den überdrehten Wortduellen und exaltierten Einfällen haben. 

Tatsächlich basiert “Kings of Hollywood” (im Original “The Comeback Trail”) auf einem praktisch nie gezeigten Film gleichen Namens von Harry Hurwitz aus dem Jahre 1982. Gallo hat diesen zufällig als junger Mann gesehen und war von der Prämisse begeistert, doch erst ein Treffen mit Hurwitz’ Witwe Joy und deren Unterstützung bewegte ihn zum Remake. Viele Drehbuchentwürfe später und Robert De Niros Zusage ließ Gallos Herzensprojekt schließlich wahr werden.

Mit seinen eingeworfenen Zitaten, der schönen Ausstattung und der Verneigung vor Low-Budget-Filmen, die zuweilen an Tarantinos “Once Upon a Time in Hollywood” erinnert, amüsiert “Kings of Hollywood” auf mehreren Ebenen. In der Figur des alternden Produzenten Max Barber finden sich viele Anspielungen auf die vielen vergessenen Exploitation-Filmemacher der 50er- und 60er-Jahre. Jene belieferten hauptsächlich die Drive In Autokinos mit ihren unabhängig produzierten und billig hergestellten Werken. Es waren die Outlaws des Hollywood-Systems, die sich mit dem Niedergang der Autokinos in den 70er-Jahren neu orientieren mussten.

Gewidmet ist der Film dem Macher des Originals Harry Hurwitz (gestorben 1995), der selbst einige Exploitationfilme in den 70er-Jahren gemacht hat, und damit bestimmt auch eigene Erfahrungen verarbeitet hat.