Averroès & Rosa Parks

Berlinale 2024

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Averroès & Rosa Parks - 2024
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Ein Jahr nach SUR L’ADAMANT, dem Gewinner des Goldenen Bären, setzt Nicolas Philibert seine Psychiatrie-Doku-Trilogie mit AVERROES & ROSA PARKS fort, die im Krankenhaus Esquirol in Saint-Maurice spielt.

Die Kliniken ähneln architektonisch Gefängnissen und Schulen, Orte, an denen Menschen überwacht werden. Der Film beginnt mit Drohnenaufnahmen des Krankenhauses und zeigt die eingeschränkte Freiheit der Patientinnen, die trotz ihrer Unschuld auf ärztliche Anweisungen und Medikamente angewiesen sind.  Die Nebenwirkungen der Medikamente und die Belastung des Klinikalltags führen zu Verzweiflung bei ihnen und Erschöpfung beim Personal, das kurz vorm Burnout steht. 

AVERROES & ROSA PARKS besteht größtenteils aus Gesprächen zwischen Ärztinnen und Patientinnen und vermittelt eindrucksvoll die schweren psychischen Erkrankungen der Patient:innen. Letztere erörtern verschiedene Probleme: Ein Patient sorgt sich um die Vereinbarkeit von religiöser Praxis und säkularem Leben außerhalb des Krankenhauses, ein anderer sieht in seinen Mitpatient*innen verstorbene Vorfahren, und ein Teenager erholt sich von einem Selbstmordversuch. 

Trotz der schweren Themen gibt es aber auch Momente des Lachens und des Miteinanders in der Klinik. Der Film zeigt, dass hinter jeder Krankheit ein Mensch mit eigenen Charakterzügen, Humor und Leidenschaften steckt. Philiberts Dokumentation verzichtet auf Voyeurismus und Pathos und stellt das menschliche Leid respektvoll dar.



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