Die Meistersinger von Nürnberg
Deutschland | 2025 | FSK TBA

Mitte des 16. Jahrhunderts. Ein idyllisches Städtchen „in Deutschlands Mitten“ – nennen wir es Nürnberg. Ein sangesfreudiger Herrenclub – er nennt sich „Meistersinger“. Es wird, vor allem vom Merker Sixtus Beckmesser, genau darauf geachtet, wen man in den exklusiven Kreis einlässt. Walther von Stolzing, ein Zugereister, versucht es, um die Meistertochter Eva für sich zu gewinnen, die auch von Beckmesser begehrt wird. Aber dann ist da ja auch noch Hans Sachs, der angesehenste und populärste Meister. Er steht Eva ebenfalls nicht gleichgültig gegenüber, verhilft aber der jungen Liebe und gleichzeitig einer modernen Kunst zum Sieg.
Richard Wagners diesseitigstes Werk kann als heiteres Gegenstück zu „Tannhäuser“ und „Tristan und Isolde“ gesehen werden. Es kommt ohne Helden und Götter aus, doch geht es auch in den „Meistersingern von Nürnberg“ um Kampf (vor allem beim Sängerwettstreit, im zweiten Aufzug aber auch als regelrechte Massenprügelei), um Sieg (in der Liebe und in der Volksgunst) sowie um Niederlage (nicht in letaler, aber in der peinlichen Form der Blamage).
Das Stück präsentiert sich über weite Strecken als (orchestral hochgerüstetes) musikalisches Lustspiel; dass wir es hier ebenso mit Intrige, Brutalität, Gemeinheit, mit tiefempfundener Liebe und schmerzvoller Resignation zu tun haben, widerspricht weder den Gesetzen der Komödie noch dem Humor Richard Wagners. Doch lässt sich die im Finale gepriesene „deutscher Meister Ehr‘“ wirklich nur als Verdammung von allem verstehen, was nicht „deutsch und echt“ ist? Könnten wir nicht alle Meister (und Meisterinnen) werden, wenn wir den „alten Wahn“, den Sachs grüblerisch besingt, bezähmen würden? Wenn wir, um es moderner zu formulieren, endlich lernten, mit uns selbst und anderen liebevoller umzugehen?
Programmablauf der leicht zeitversetzten Live-Übertragung der Bayreuther Festspiele:
Da es sich um eine Neuinszenierung handelt, können bisher nur ungefähre Zeiten für die einzelnen Akte angegeben werden. Die genauen Zeiten werden kurzfristig in der Vorwoche der Übertragung bekannt gegeben.
18:00 – 18:10 Uhr Kinoexklusives Vorprogramm
18:10 – 19:35 Uhr Erster Aufzug „Die Meistersinger von Nürnberg“
19:35 – 20:05 Uhr Pause mit kinoexklusivem Pausenprogramm
20:05 – 21:10 Uhr Zweiter Aufzug „Die Meistersinger von Nürnberg“
21:10 – 21:40 Uhr Pause mit kinoexklusivem Pausenprogramm
21:40 – 23:45 Uhr Dritter Aufzug „Die Meistersinger von Nürnberg“
ca. 0:00 Uhr Ende der Übertragung