Crimes of the Future

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Crimes of the Future - 2022
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Irgendwann in der Zukunft fängt die Evolution an, Kapriolen zu schlagen. Der Mensch, über Jahrhunderte manipuliert durch die Wissenschaft und längst gefeit gegen Schmerz und Gebrechen, verändert sich, entwickelt neue Organe ohne erkennbaren Nutzen. In dieser Welt ist der Körper endgültig ein Spielzeug, sind Operationen der neue Sex. Saul Tenser ist Performance-Künstler. Vor Publikum lässt er sich Organe tätowieren und heraus nehmen. Eines Tages nimmt eine Untergrundorganisation Kontakt zu ihm auf – ihr Ziel: Den neuen Menschen selbst gestalten…

Body-Horror-Altmeister David Cronenberg (79) kehrt zurück zu Themen und Motiven seiner glorreichen Tage von CRASH, EXISTENZ und VIDEODROME und bemüht sich um ein zeitgeistiges Update. Das damals propagierte „New Flesh“, die sinnliche Verschmelzung von Mensch und Maschine, tritt hier an den Rand zurück als künftige Selbstverständlichkeit (in Form von organisch designten, lebendigen Möbeln), um einer Auseinandersetzung vor allem mit der Langeweile Platz zu machen, die eine dauernde Unversehrtheit mit sich bringt. In zahlreichen Shows eines neuen „Grand Guignol“ verschafft nur noch das mutwillige Modifizieren, ja Beschädigen des Körpers den Massen einen Kick. Die zusätzliche Rebellengeschichte verpasst dem Ganzen einen Hauch von Ökothriller. Insgesamt vor allem atmosphärisch reizvoll, wie philosophisch durchaus interessant.

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