Ein feudaler Vorort von Marseille. Hier leben viele Rentner in pittoresken Villen mit atemberaubendem Blick auf das Mittelmeer. Maria arbeitet hier als Haushaltshilfe, während ihr Mann beim Kartenspiel das verdiente Geld verliert. Marias Tochter ist glücklich verheiratet und in ihrem Enkelsohn sieht sie ein großes Piano Talent, allein ihm fehlt es an einem Klavier und Klavierstunden. Täglich ist Maria mit dem Reichtum ihrer Klientel konfrontiert und da die meisten alt und tüddelig sind, bessert sie ihre finanziellen Verhältnisse mit kleinen Diebstählen auf. Alles funktioniert super, bis eines Tages ein dummer Zufall den Sohn eines ihrer Kunden auf ihre Fährte bringt.

Regisseur Robert Guédiguian gelingt es anhand dieses Falles, das Leben diverser Familien auf den Kopf zu stellen: Liebe, Eifersucht, Gier und Neid drohen Familienbande zu sprengen. Dabei beleuchtet er beide Seiten, die armen Arbeiter und ihre finanziellen Nöte, wie auch die reichen Rentner, für die Geld keine Rolle spielt, sie sich aber den Nachstellungen ihrer verzogenen Kinder erwehren müssen. Da ist es nicht so leicht, die Hilfe zu finden, die man braucht und ihr zu vertrauen. Damit nimmt Guédiguian zusätzlich ein gesellschaftlich relevantes Thema auf, mit dem sich insbesondere ältere Menschen leicht identifizieren können. Dabei erzählt er seine Geschichte harmonisch mit passenden Klaviertönen unterlegt und führt sie in ein wahrscheinlich unrealistisches Happy End, das uns aber positiv aus dem Kino erlässt ohne nicht alles zum Thema gesagt zu haben.