Das Pfauenparadies

Orrizonti, Venedig 2021

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Das Pfauenparadies - 2021
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Ein festliches Essen, das für eine große Familienfeier geplant ist, lässt auf sich warten. Während immer mehr Gäste unruhig an der großen Tafel eintreffen, brechen sich unterschwellige Spannungen ihre Bahn. Mikro-Erschütterungen werden nach und nach zu einem relationalen Erdbeben. Mit Ruhe und großer Sensibilität für Details entfaltet die Regisseurin Laura Bispuri den fragilen Kosmos einer italienischen Großfamilie.

Schon in ihren ersten beiden Langspielfilmen SWORN VIRGIN und MEINE TOCHTER – FIGLIA MIA fand Bispuri eine eigenwillige und zarte Bildsprache für die Beziehungsdramen ihrer Protagonistinnen. Die komponierte Schönheit der Einstellungen steht oft in Spannung zu den dunklen emotionalen Unterströmungen, die im Laufe der Filme unmerklich spürbar werden. Der titelgebende Pfau als seltsam-schönes Haustier ist diesmal eine Art zentrale Metapher, um die herum Bispuri die unterdrückten Konflikte der Familie an die Oberfläche treten lässt. Geheime Liebschaften, verschwiegene Trennungen, Geschwisterneid: Die allseits bekannten Dramen verdichten sich hier dezent in sonnendurchfluteten Szenen zu einem Kammerspiel mit leiser Tragik. Das schillernde Rad des Pfaus wird zu einem Spiegel der bequemen Lügen – und zugleich einer Öffnung hin auf die Sehnsucht nach ungelebtem Leben.

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