Die Erbinnen

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Die Erbinnen - 2018 Filmposter

"Die Erbinnen" ist auch online verfügbar.

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Auf der Berlinale war er etwas ganz Besonderes: zum ersten Mal präsentierte sich mit „Die Erbinnen“ Paraguay im Wettbewerb des Festival und konnte gleich drei Preise mit nach Hause nehmen.

Der behutsam und in ruhigen Bildern inszenierte Film beschreibt – konsequent aus  Frauenperspektive – einen langsamen Emanzipationsprozess. Im Mittelpunkt stehen die stille Chela und die quirlige Chiquita, ein lesbisches Paar im Seniorenalter aus der Oberschicht. Doch der soziale Abstieg droht, denn die beiden leben aus dem Bestand einer vergangenen Epoche. Als Schulden Chiquita eine mehrwöchige Untersuchungshaft einbringen, spitzt sich die Situation zu. Die verträumte Chela muss plötzlich ohne ihre selbstbewusste und in der Beziehung dominantere Freundin auskommen. Doch in der Krise liegt auch eine Chance. Die nutzt Chela, als ihre zunächst als Nachbarschaftshilfe gedachten Chauffeurdienste in ihrem alten Mercedes immer populärer werden und ihr eine neue Einnahmequelle und Selbständigkeit verschaffen. In dieser sehr privaten Geschichte spiegelt sich das Bild einer in Arm und Reich gespaltenen lateinamerikanische Gesellschaft wider, einer Männerwelt, in der auch nach dem Ende der Diktatur Korruption und Unterdrückung zum Alltag gehören und Frauen nur als Schmuckobjekt ihrer Ehemänner gesehen werden. Doch unter der Oberfläche brodeln nicht nur die sozialen Spannungen, sondern auch jede Menge Frauenpower, die auf Veränderung drängt. Ein leiser und sehr schöner Film, der sich dem Zuschauer Stück für Stück erschließt.