Dieses Gefühl, dass die Zeit, etwas zu tun, vorbei ist
Vereinigte Staaten | 2023 | FSK 16
Der etwas sperrige Titel lässt es schon erahnen: eine Feel-Good-Komödie hat Joanna Arnow mit ihrem Debüt nicht gerade vorgelegt. Die von tiefschwarzem Humor und feiner Ironie durchzogene Tragikomödie um eine frustrierte New Yorkerin ist eher so absurd und befremdlich wie das Leben selbst.
Die New Yorkerin Ann (Joanna Arnow) ist Mitte 30 und fristet das unglückliche, festgefahrene Dasein einer gelangweilten Großstädterin. Die Jahre sind an ihr vorbeigezogen, doch sie fühlt sich festgefahren. Ihr Job in einem mittelständischen Unternehmen bietet wenig Abwechslung, ihre Familie streitet sich dauernd und ihre flüchtigen Beziehungen zu Männern verlaufen stets nach dem gleichen Muster. Während sie sich zunehmend entfremdet fühlt, versucht sie, endlich zu sich selbst und ihren wahren Bedürfnissen zu finden.
Der Zuschauer darf ihr bei ihrer Reise durch die Irrungen und Wirrungen des Lebens beiwohnen und sie auf ihrem Selbstfindungstrip begleiten. Was wenig Spannung verspricht, ist die eigentliche Stärke des Films. Regisseurin Joanna Arnow setzt bei ihrem Debüt auf einen spröden, aber konsequenten Minimalismus, bei dem eine gewisse Sperrigkeit Programm ist. Ein ungewöhnlicher Indie-Film, auf den man sich genauso einlassen sollte wie auf die widersprüchliche und verwirrte aber gerade deshalb so liebenswerte Ann.