Endlich Tacheles

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Yaar ist Anfang 20, Jude und lebt in Berlin. Sein großes Ziel ist es, Gamedesigner zu werden. Er selbst sieht sich als den „unjüdischsten Juden der Welt“, der die Holocaustgeschichten seines Vaters nicht mehr hören kann. Um sich abzugrenzen und einen eigenen Umgang damit zu finden entwickelt er ein Computerspiel: „Shoah. Als Gott schlief.“ Gemeinsam mit einer Freundin und seinem besten Freund begeben sich die Drei auf eine Reise in die Vergangenheit. Sie besuchen Rina, seine Großmutter in Krakau und entdecken dabei ein lange gehütetes Familiengeheimnis.

„Alles, was ich mit dem Judentum verbinde sind Opfer“, sagt er im Gespräch mit der Mutter. Außerdem kann er seinen Vater nicht verstehen, der seit Jahren unter den Traumata seiner eigenen Eltern (mit)leidet. So sehr, dass er immer wieder in Depressionen verfällt. Mit Beginn der Reise nach Polen ändert „Endlich Tacheles“ seine Tonalität und nimmt eine ungemein persönliche Note an. Das Familienschicksal rückt nun ins Zentrum. Somit entwickelt sich der Film von einer Doku über einen Studenten ohne Bezug zum Judentum zu einer einnehmenden Studie über einen jungen Mann, der erkennt, was die Vergangenheit mit ihm selbst zu tun hat. Und dass die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte Menschen wie ihm und anderen Juden der „dritten Generation“ dabei hilft, das Verhalten sowie die Ängste der eigenen Eltern besser zu verstehen.