Für Sama

Bester Dokumentarfilm Cannes 2019

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Für Sama - 2019 Filmposter
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Wie einen Brief an die Zukunft beginnt die syrische Journalistin Waad al-Kateab ihre eindringliche Dokumentation „Für Sama“ und setzt darin den Bildern des Bürgerkrieges ihre Stimme entgegen. Inmitten der Bombardierungen Aleppos, die sie als Aktivistin und Reporterin hautnah miterlebt, filmt sie den alltäglichen Kampf der Menschen um ihr Überleben und widmet dieses Zeugnis ihrer gerade erst geborenen Tochter Sama.

In einem tagebuchförmigen Kommentar, den sie im Voice-Over spricht, adressiert sie dabei ihr eigenes Kind als künftige Zuschauerin, um ihr bei der Bewältigung der Traumatisierungen beizustehen, die das Aufwachsen in einem Kriegsgebiet mit sich bringen. „Für Sama“ geht dabei über eine dokumentierende Berichterstattung hinaus und schafft auf intime und poetische Weise filmische Zeugenschaft durch den Blick einer Mutter. Dabei konfrontiert sie die Zuschauer auch mit Bildern der Getöteten. Diese im Laufe des Films immer wieder zu zeigen, heißt jedoch auch, nicht zu verschweigen, was die Realität eines jeden Krieges bedeutet. Als Zuschauer dabei nicht wegzusehen, mag das mindeste an Verantwortung sein, was man den Menschen in Syrien entgegenbringen kann. Waad al-Kateab erschafft mit ihrer Kamera zugleich auch kraftvolle Momente zwischenmenschlicher Solidarität, die in ihrem unverhofften Humor und ihrer Zärtlichkeit tief bewegen.