Kleine Germanen

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Kleine Germanen - 2018 Filmposter
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In ungewöhnlicher Form - Tricksequenzen abwechselnd mit realen Interviewbildern - geht es um Kinder, die in einem rechtsradikalen Umfeld aufwachsen. Ein aufrüttelnder, handwerklich sehr gelungener Film.

Nach außen hin brave Bürger bekennen sich offen zu ihrer demokratiefeindlichen Gesinnung. Aussteiger, Psychologen und Soziologen zeigen unterschiedliche Richtungen innerhalb der rechten Szene sowie die Vorgehensweisen, mit denen Kinder zu einem Leben in Hass und Lügen erzogen werden. Staatliche Regelwerke und Institutionen werden abgelehnt – lediglich Kitas und Schulen sind in Ermangelung anderer Möglichkeiten geduldet, wobei rechtsradikale Eltern hier eher zu unauffälliger Zurückhaltung neigen. Die christliche Religion wird als „von Fremden eingeschleppt“ denunziert, stattdessen werden aus der Mottenkammer der Geschichte alte Rituale wiederbelebt. Doch wo liegen die Grenzen? Und was lässt sich für die betroffenen Kinder tun? Die Bedeutung dieses Films kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: Die Spaltung der Gesellschaft schreitet fort, an allen Ecken und Enden wird eine kaum verbrämte Nazi-Ideologie salonfähig. Zusätzlich zu seinen inhaltlichen Qualitäten bietet der Film ein extrem hohes handwerkliches Niveau und eignet sich aufgrund seiner Gestaltung auch schon für ältere Kinder. Um Diskussionen in Gang zu setzen, um das Nachdenken über den Zustand der Republik und die Richtung einer künftigen Entwicklung zu steuern, bietet der Film jedenfalls eine Fülle von Denkansätzen und Gesprächsmöglichkeiten.