Lingui

Cannes 2021

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lingui - 2021 - poster
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Der vielfach ausgezeichnete Autor und Regisseur Mahamat-Saleh Haroun beleuchtet in dem Drama LINGUI die Geschichte einer Abtreibung im Tschad. Er zeigt die religiöse und gesellschaftliche Situation, die den Frauen ihre Rechte nimmt. Und er zeigt die alleinerziehende Mutter Amina und ihre Tochter, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen, mit der Tradition brechen und für ihre Rechte eintreten.

In N’Djamena, der Hauptstadt des Tschad, lebt die alleinerziehende Amina mit ihrer 15-jährigen Tochter Maria in einem Vorort. Von ihrer Familie und der Gesellschaft verstoßen, überlebt sie, in dem sie aus dem Draht, der LKW-Reifen verstärkt, grillartige Öfen bastelt. Ihre Tochter liebt sie abgöttisch, ist sie doch das Einzige, was ihr geblieben ist. Doch als die eines Tages schwanger wird, wird das Mutter-Tochter-Verhältnis auf eine harte Probe gestellt. Denn Maria will das Kind auf keinen Fall austragen, was ihr ein ähnliches Schicksal jenseits der Gesellschaft bescheiden würde, wie schon ihrer Mutter. 

Im Tschad sind Abtreibungen verboten und die Religion lässt diese schon gar nicht zu, doch Marias Entscheidung steht fest und der Film zeigt den schweren Entwicklungsprozess von Amina, bis sie entscheidet, zu ihrer Tochter zu stehen und ihr zu helfen. 

Dass die ungewollte Schwangerschaft auf eine Vergewaltigung zurückzuführen ist und dass die beiden Frauen den Missetäter am Ende bestrafen und gesellschaftliche Schranken hinter sich lassen, erscheint ein wenig märchenhaft, symbolisert aber die Hoffnung, dass der Tschad eines Tages solch patriarchaische Strukturen überwindet.

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