Living Einmal wirklich leben

Venedig 2022

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Living - 2022
Informationen

LIVING ist ein Remake von Akira Kurosawas IKIRU – EINMAL WIRKLICH LEBEN von 1952. Der südafrikanische Regisseur Oliver Hermanus (MOFFIE) verlegt den Stoff in die Nachkriegszeit nach London und inszeniert eine wahrlich kafkaeske Bürowelt im Normalformat mit Schwarz- und Sepia-Tönen, in die die steifen Engländer der 1950er Jahre  erstaunlich gut hineinpassen.  

Bill Nighy, der immer mehr so große Charakterdarsteller wie John Hurt oder Laurence Olivier ersetzt, spielt hier den Verwaltungsbeamten Mr. Williams. Er leitet eine kleine Abteilung in einem Verwaltungssystem, in dem die Akten solange auf Vollständigkeit und Zuständigkeit geprüft werden, bis sie wieder in den Stapel ‘Wiedervorlage’ ganz nach unten wandern. Mr. Williams ist ein ohnmächtiges Rädchen in diesem System, das den Wiederaufbau der zerstörten Stadt organisieren soll, aber stets mit dem Stillstand kämpft.

Als er eines Tages die Diagnose einer unheilbaren Krankheit erhält, findet Mr. Williams den Mut, dieses geschlossene System zu durchbrechen. Er hilft drei Frauen bei der Umsetzung ihres Vorhabens, einen Kinderspielplatz zu errichten. Ihr Anliegen wird zu seinem letzten Fall, den er unbedingt abschließen möchte. Er gibt ihm höchste Priorität und setzt ihn mit einer hier ungewöhnlichen Hartnäckigkeit um. Die Eröffnung des Kinderspielplatzes erlebt er zwar nicht mehr, doch seine spektakuläre und zukunftsweisende Tat ist in aller Munde und wird als beispielhaft gewertet. So schleichen sich am Ende dann doch ein paar Farbtupfer in einen ungeheuer altmodischen Film, der einen zu Tränen rührt.

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