Los Versos del OlvidoIm Labyrinth der Erinnerung

Filmfest Venedig 2017

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Los Versos del Olvido - 2017 Filmposter
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Im Stil des magischen Realismus erzählt, gelingt dem iranischen Regisseur Alireza Khatami eine universelle Geschichte über die Notwendigkeit von Erinnerungskultur, die er, aufgrund der politischen Beschränkungen in seinem eigenen Land, nach Lateinamerika verlegt hat. Voller poetischer Bildideen und getragen von einer liebenswert lakonischen Hauptfigur wurde “Los Versos del Olvido” zum Geheimtipp bei den Filmfestspielen von Venedig, wo er in einer Nebenreihe Premiere feierte.

Ein kauziger alter Mann arbeitet als Bestatter auf einem malerischen Friedhof in einer nicht genannten Stadt. Eines Tages wird die Ruhe durch Militärs gestört, die einige tote Körper verschwinden lassen wollen, darunter den einer jungen Frau. Wohl wissend, dass er sich dadurch in Gefahr bringt, versucht der alte Mann ihr doch noch ein würdiges Begräbnis zu ermöglichen – und wird dabei von den Erinnerungen an seinen eigenen Sohn heimgesucht. Khatamis Inszenierung ist einerseits sehr politisch und verliert nie die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens aus den Augen, andererseits aber auch voller origineller Szenen und Figuren, die für sich genommen so faszinieren und unterhalten, dass man sich durch den Film tragen lassen kann, ohne vorher viel über ihn zu wissen. Auf diese Weise erreicht er eine hohe Übertragbarkeit des Themas mit einem berührenden, humanistischen Zugang.