Lost in Face

Bester Film beim Deutschen Dokumentarfilmpreis

Infos Vorführungen

Lost in Face - 2021 poster
Informationen

Valentin Riedl erforscht als Arzt und Neurologe die Funktionsweisen des menschlichen Gehirns, zugleich faszinieren ihn Bilder in ihren verschiedenen künstlerischen Darstellungsweisen. Als er durch Zufall bei einer Ausstellung auf das Selbstporträt einer Frau stößt, die an Gesichtsblindheit leidet, wagt er sich an seinen ersten Langfilm, dessen Entwicklung direkt von Wim Wenders gefördert wird. Mit "Lost in Face" gelingt die berührende Nahaufnahme eines außergewöhnlichen Lebens und zugleich ein interdisziplinärer Dialog über Wahrnehmungsprozesse zwischen Kunst und Neurowissenschaft.

Die Protagonistin Carlotta kommt mit einer seltenen neurologischen Besonderheit auf die Welt, sie kann keine Gesichter erkennen, auch nicht ihr eigenes. Spätestens in der Schule wird ihr klar, dass sie damit eine Außenseiterrolle einnimmt, da soziale Situationen mit ihren Spiegelungen und visuellen Abstimmungsprozessen unbewältigbar erscheinen. In ihrer Einsamkeit findet sie schließlich zur Kunst und beginnt Studien von Gesichtern zu zeichnen. Kein anderes Medium eignet sich wiederum so sehr dafür, die Zuschauer in andere Wahrnehmungsweisen einzubinden, wie der Film. Dennoch war es für Valentin Riedl eine konzeptuelle Herausforderung Carlottas Empfinden in eine eigene visuelle Sprache zu übersetzen. Das gelingt ihm durch faszinierende Animationen ihres Traumtagebuchs und seine eigene dialogische Präsenz als Gegenüber im Film.

Galerie