Die arme Madame Butterfly! Die 15-jährige Geisha, die ihre Familie und ihre japanischen Traditionen für die Liebe eines amerikanischen Marineoffiziers aufgegeben hat, wird zugunsten einer westlichen Ehefrau verlassen. Giacomo Puccini nutzte dieses klassische Thema einer verführten und verlassenen Frau, um eine Oper mit üppiger Orchestrierung und glühender Lyrik zu schaffen.

Seine 1904 an der Mailänder Scala uraufgeführte Partitur voller orientalischer Farben vermittelt eindringlich den Kontrast zwischen der Brutalität von Leutnant Pinkerton und der Verletzlichkeit von Butterfly, die so zerbrechlich ist wie ein Schmetterlingsflügel.
Für Robert Wilson ist diese japanische Tragödie die ideale Umgebung, um seinen charakteristischen Formalismus zu zeigen. Fernab von den traditionellen Fächern und Kirschzweigen setzt der Regisseur auf stilisiertes Schauspiel und einen reduzierten Raum, damit die melodischen Linien in ihrer ganzen Reinheit erblühen können. Oper in 3 Akten, gesungen in Italienisch.