Maternal

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Maternal - 2020 poster
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Die junge italienische Novizin Paola wird in ein von Nonnen geführtes Heim für junge Mütter in Buenos Aires versetzt, um sich vor ihrem Gelübde zu bewähren. Die Mütter, die hier leben, sind selbst noch halbe Kinder, viele von ihnen minderjährig und die wenigsten der Verantwortung für ein Kind gewachsen. Ehe sie sich versieht, baut Paola eine innige Bindung zu einem der vernachlässigten Kinder auf, die ihren bisherigen Lebensentwurf auf eine harte Probe stellt…

Ein intensiver Einblick in eine den meisten von uns recht fremde Welt: Die jungen Mütter sind hier mindestens ebenso Hauptfiguren wie die Novizin. Am Beispiel von zweien von ihnen – authentisch verkörpert von Laien aus ähnlichen Umständen – wird zunächst einmal der Alltag in einem solchen Heim gezeigt: Wie kommen sie hierher, wie miteinander aus, was sind ihre Träume und Erwartungen? Daneben geht es natürlich, wie der Titel schon sagt, um Mütterlichkeit: Sowohl um die Überforderung der jungen Bewohnerinnen mit dieser Rolle, als auch um das mutterähnliche Verhältnis, dass die Nonnen zu ihnen haben, ganz im Zeichen der von ihnen immer wieder gern erzählten Geschichte von der heiligen Familie. Bezeichnenderweise ist die junge Novizin dabei die einzige, die wirklich ein bisschen mütterliche Wärme in das Ganze bringt, was allerdings sofort zu Problemen führt. Ein spannendes Spielfilmdebüt einer sonstigen Dokumentarfilmerin, das mit liebevollem Realismus und leisen Tönen glänzt.