Micha denkt groß
Deutschland | 2024 | FSK 12
Filmfest München 2024
Nach ihrer ersten Zusammenarbeit FÜR IMMER SOMMER 90 legen das Trio Lars Jessen, Jan Georg Schütte und Charly Hübner mit MICHA DENKT GROSS erneut eine vergnügliche Komödie mit ernstem Hintergrund vor. Wieder spielt Hübner einen Geschäftsmann, der in die Provinz zurückkehrt - diesmal nach Sachsen-Anhalt. Anlass ist eine Erbschaft, die dem titelgebenden Micha von seinen Eltern im Örtchen Kleinschappleben hinterlassen wurde. Es ist ein großer Gebäudekomplex, der schon bessere Tage gesehen hat. Doch wie der Titel schon verrät: Micha denkt gern groß. Und so sieht er sein ehemaliges Elternhaus schon als großen Hotelkomplex mit angeschlossenem Freizeitpark für reiche Großstädter vor sich.
Doch für seine Vision braucht er Geld. Zwar ist er durch die Erfindung eines Videospiels vor einem Jahrzehnt zu Reichtum gekommen, doch das meiste ist verbraucht. Nun träumt er vom nächsten Coup und versucht seinen alten Nachbarn Anteile zu verkaufen. Einige sind sogar bereit mitzumachen, zum Beispiel die patente Fitness-Trainerin Tina, die das ganze Dorf massiert und sehr beliebt ist. Bauer Köppe ist dagegen skeptisch und tut sich lieber mit Reichsbürger Bernd zusammen, der seine ganz eigenen Pläne hat. Als das Projekt schon bei der Installation eines Brunnens zu scheitern droht und ein Streit um versiegendes Grundwasser ausbricht, droht die Lage zu eskalieren.
Muntere Dialoge und ein engagiertes Schauspieler-Team garantieren ein vergnügliches Kinoerlebnis, das Umweltprobleme ebenso zum Thema macht wie das gespaltene Ost-West-Verhältnis. Regisseur Lars Jessen lässt seinen Schauspielern ausreichend Raum für Improvisation, die Spontanität ermöglicht und der Inszenierung sichtbar gut tut.