Monsieur Claude und sein großes Fest

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2014 mauserte sich die französische Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“ zum beachtlichen Publikumshit mit 3,7 Millionen verkauften Kinotickets allein in Deutschland. Auf die obligatorische Fortsetzung von 2019 folgt nun der dritte Teil. Abermals kehren der Cast um Christian Clavier und Chantal Lauby sowie der Autor und Regisseur Philippe de Chauveron zurück. Entsprechend ähnlich ist „Monsieur Claude und sein großes Fest“ den Vorgängern, was eingesessenen Fans zusagen dürfte.

Erst mussten der konservative Franzose Claude Verneuil und seine Frau Marie aus der Kleinstadt Chinon damit leben lernen, dass sich ihre vier Töchter in nicht-französische und dazu nicht-katholische Männer aus Israel, Algerien, China und der Elfenbeinküste verliebten. Nach den multikulturellen Eheschließungen der Töchter leben die Schwiegersöhne nun in direkter Nachbarschaft zu den Verneuils. Deshalb sind sie in die Vorbereitungen für die Überraschungsfeier zum 40. Hochzeitstag des Paars involviert, für die auch die internationalen Schwiegereltern anreisen. Während die Planungen zum großen Fest laufen, ergeben sich allerhand Komplikationen und Zwistigkeiten.

Als roter Handlungsfaden dient das hierzulande titelgebende Familienfest. Dazwischen spendieren Philippe de Chauveron und sein Mit-Autor Guy Laurent den achtzehn Figuren jeweils eigene Mini-Konflikte und Nebenplots. So folgt der Ensemblefilm automatisch einer episodischen Struktur, die in puncto Hektik und Tumult an eine Screwball-Comedy erinnert. Der Grundton ist fröhlich und auf Pointen ausgelegt, wenn etwa ein Nachbarschaftsstreit um einen Apfelbaum, der ins Kräuterbeet ragt, zum Kleinkrieg eskaliert. Der spannungsreichste Konflikt ist der von Marie, die nach langjähriger Ehe vom deutschen Kunstsammler Helmut bezirzt wird. Ihr Gatte Claude nennt sie wenig charmant „alte Schachtel“, während Helmut in ihr eine wahre „Walküre“ erblickt. Dass der gut betuchte Deutsche Interesse an den experimentellen Bildern von Maries Tochter Ségolène vorgaukelt, ist eine kleine, letztlich sehr stumpfe Spitze gegen das häufige Schmierentheater im Kulturbetrieb.

Präsentiert wird der großfamiliäre Trubel in sommerlich-farbenfrohen Hochglanzbildern mit viel Musik. Wie gehabt ist der Humor auf Vorurteile, Klischees und Spitzfindigkeiten rund um kulturelle Eigenarten und den ewigen Geschlechterkampf fokussiert. Problemthemen wie Alkoholismus oder Rassismus werden eher angerissen als behandelt. Das passt zum luftigen Episodencharakter, der dutzende Fässer aufmacht und stetig zwischen den vielen Charakteren wechselt. Wie die ersten beiden Teile ist „Monsieur Claude und sein großes Fest“ abwechslungsreich und kurzweilig, genau richtig für filmische Zerstreuung an einem lauen Sommerabend.

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