MUSIC FOR BLACK PIGEONS ist die erste Zusammenarbeit zwischen Jørgen Leth und Andreas Koefoed. Der Film stellt einflussreichen Jazzmusikern wie Bill Frisell, Lee Konitz, Midori Takada und vielen anderen existenzielle Fragen: Wie fühlt es sich an, zu spielen, und was bedeutet es, zuzuhören? Wie ist es, ein Mensch zu sein und sein ganzes Leben damit zu verbringen, etwas durch Klänge auszudrücken?

Es sind kauzige Menschen ohne Attitüden, in der sozialen Interaktion mitunter ungelenk. Doch mit dem ersten Klang setzt eine bezaubernde Transformation ein. Traumwandlerisch greift alles ineinander. Selbstversunken finden die Musiker:innen Harmonie und Sicherheit, schaffen eine gemeinsame Heimat jenseits aller Differenzen. Die Körper übertragen ihre Hingabe ins Sichtbare, leidenschaftlich und krampfartig zuckend. Wenn der letzte Ton verklungen ist, blickt man in ihre vor Glück strahlenden Gesichter. 

Über 14 Jahre hinweg begleitet der Film exzentrische Jazz-Musiker:innen aus verschiedenen Generationen und fragt nach ihren Emotionen beim gemeinsamen Musizieren. Tastend, stammelnd versuchen sie, die Magie ihrer Kunst in Worte zu fassen, oft ist ihre Sprachlosigkeit Antwort genug. Was sie kaum verbalisieren können, macht der Film furios erlebbar. In scharf kadrierten Miniaturen erzeugt er die berauschende Atmosphäre des virtuosen Miteinander-Spielens und Zuhörens. Eine intensive Reise tief ins Herz des Jazz und in die Gefühlswelt eines ewig jungen Aufbruchs und Entdeckens in der Musik.