Neuigkeiten aus Lappland
Finnland, Estland | 2024 | FSK TBA
FARGO trifft Kaurismäki – und das mit jeder Menge 80s-Flair: Im ersten Film der gefeierten finnischen Regisseurin Miia Tervo, der es auch in die deutschen Kinos schafft, muss eine Frau in einem verschneiten Kaff in Lappland als Journalistin ihren Mann stehen und stolpert über ein militärisches Geheimnis von weltweiter Bedeutung.
Aus Versehen demoliert die alleinerziehende Mutter Niina mit ihrem Weihnachtsbaum das Panoramafenster der Redaktion des örtlichen Käseblättchens. Weil sie den Schaden nicht bezahlen kann, bietet sie an, ihn abzuarbeiten, obwohl sie keinerlei Erfahrung als Journalistin hat und hier, wie sie feststellen muss, eigentlich nie etwas passiert, über das es zu berichten lohnt. Doch plötzlich stolpert sie wirklich über eine spannende Geschichte: Ganz in der Nähe scheint eine sowjetische Rakete abgestürzt zu sein und überall wimmelt es mit einem Mal von geheimen Militärs. Spinnt sie oder geht es hier um Atomwaffen? Miia Tervo schmeißt uns mitten hinein in die Achtziger, in der ihre Geschichte spielt, mit Kaltem Krieg aber auch Fokuhilas und jeder Menge Synthiepop (der Soundtrack ist großartig). Die kauzigen Figuren und der lakonische Unterton erinnern an Kaurismäki, und genau wie dort gibt es auch hier ernste Momente, die die Komödie an den richtigen Stellen erden und uns mitfühlen lassen mit ihrer sympathischen Hauptfigur.
Auch mit von der Partie auf dem Soundtrack (darf bei dem Thema natürlich nicht fehlen):