Nico

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Das Drama von Eline Gehring ist ein Beispiel für ein gelungenes Filmdebüt: Die Geschichte einer traumatisierten Frau, die nach einem rassistischen Überfall wieder auf die Beine kommen will und sich immer mehr zurückzieht. Wie Nico versucht, aus der Opferrolle herauszukommen und dafür ihre eigene Wut, Angst und Ohnmacht besiegen muss, ist von beinahe beängstigender Glaubwürdigkeit. Stark gespielt von Sara Fazilat in der Titelrolle, bietet der Film ein ungewöhnliches und angenehm realistisches Berlin-Bild, deutlich jenseits der coolen Mitte-Szene, die inzwischen im TV zu dominieren scheint.

NICO geht’s gut: Die Berlinerin mit iranischen Wurzeln hat eine kleine Wohnung, einen Job als Altenpflegerin, den sie gerne macht, eine beste Freundin – der Sommer kann losgehen! Doch dann wird sie urplötzlich auf dem Heimweg von einer Gruppe Jugendlicher überfallen, die sie beleidigen, demütigen und brutal zusammenschlagen. Nur mit knapper Not kann Nico überleben, doch als sie endlich aus dem Krankenhaus nach Hause zurückkehrt, hat sie sich verändert. Ihr Selbstbewusstsein ist verschwunden, ebenso ihr Humor und ihr Optimismus. Stattdessen wird sie von Ängsten und Erinnerungen gequält. Etwas muss sich ändern. Sie beschließt, einen Selbstverteidigungskurs zu machen und Karate zu lernen: Nie wieder Opfer sein, das ist ihr Ziel, doch ob Kampfsport wirklich die Antwort ist wird sich zeigen. Sara Fazilat brilliert in der Hauptrolle und durch sie wird dieses kleine Filmdebüt zu einem großen Kinoerlebnis, bei welchem die Zuschauer:innen abgeholt und nicht mehr von der Leine gelassen werden.

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