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Justine ist 16, Veganerin und will Tierärztin werden, genau wie der Rest ihrer Familie. Sie beginnt ein Studium an derselben Hochschule, an der auch ihre ältere Schwester ist, doch ihr neues Leben am Campus entpuppt sich als Alptraum. Die höheren Semester machen den Erstis das Leben zur Hölle. Im Rahmen demütigender Aufnahmerituale wird sie mit Tierblut übergossen und muss eine rohe Hasenniere essen. Und plötzlich geschieht etwas mit ihr, was selbst ihren Peinigern unheimlich ist: Nach ihrem anfänglichem Ekel entwickelt sie eine immer unkontrollierbarere Leidenschaft für Blut und rohes Fleisch. Bald schon sind auch ihre Kommilitonen nicht mehr vor ihr sicher…

Julia Ducournau, in diesem Jahr Preisträgerin der Goldenen Palme mit ihrem zweiten Film „Titane“, wusste schon mit ihrem Erstling zu schockieren. Was sich anlässt wie ein klassisches Coming-of-Age-Drama ums Erwachsenwerden und die damit verbundenen Querelen zwischen Selbstfindung und Gruppenzwang, nimmt eine überraschende Wendung hin zu einer immer schaulustigeren, durchaus gewollt ekelerregenden Auseinandersetzung mit dem Animalischen. Das anfangs so schüchterne, stille Mädchen, das u.a. arge Probleme hat mit dem kaltblütigen Umgang mit Tieren als bloßen Schulungs- und Testobjekten, wird plötzlich selbst zum Tier – zum Raubtier und macht vor so ziemlich nichts mehr Halt. Gleichzeitig entdeckt sie ihre eigene Sexualität und verbindet beides zu einer hemmungslos rauschhaften Fleischeslust, die man so auch im Kino noch nicht gesehen hat. Hirnfressende Zombies sehen daneben ziemlich alt aus. Hier wird radikal abgerechnet mit einer gehemmten, geregelten aber eben auch verlogenen Welt, die (wie in „Titane“) ganz nebenbei aber deutlich ihr Fett wegkriegt.

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