Shut up and play the Piano

Berlinale 2018

Infos Vorführungen

Shut up and play the Piano - 2018 Filmposter
Informationen

Chilly Gonzales ist ein echtes Multitalent: Musiker, Komiker und Entertainer. Philipp Jedicke zeigt ihn als unruhigen Geist, dessen Experimentierfreude nur noch von seiner Kreativität übertroffen wird, als Vollblutkünstler, der viele Rollen spielt und alles andere als authentisch sein will. Auch wenn das Biopic fast nur von seiner musikalischen Karriere erzählt und wenig über Chilly Gonzales‘ Privatleben, ist die unterhaltsame Dokumentation sehenswert, vor allem für Musikinteressierte.

Während die meisten Künstler großen Wert darauf legen, sich auf der Bühne und privat möglichst authentisch zu präsentieren, ist Chilly Gonzales ein Meister der Verstellung. Sein Bühnen-Ich und sein privates Selbst scheinen dabei immer in dieselbe Richtung zu weisen: Mit viel Ironie gibt er den größenwahnsinnigen Musiker, der gern mal in Bademantel und Filzpantoffeln klassisches Piano spielt oder sich beim Crowdsurfing von seinem Publikum durch den Saal tragen lässt. Philipp Jedicke lässt den Künstler oft selbst sprechen – ein Interview mit der Schweizer Autorin Sibylle Berg läuft als roter Faden durch den Film, aber er zeigt auch eine Unmenge von Archivmaterial: Konzertaufnahmen, Video-Clips und private Fotos. Daneben kommen vor allem seine beiden Kolleginnen Peaches und Leslie Feist zu Wort, mit denen er in Berlin zu einem Idol der Nachwende-Underground-Bewegung wurde.