The Royal TrainEine Reise in Rumänien

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Verwandte des letzten – vor über 70 Jahren entmachteten – Königs von Rumänien fahren mit dem Zug durch ihre Heimat und kämpfen um Anerkennung. Was sich wie ein Witz anhört und auch immer wieder absurd wirkt, ist für Johannes Holzhausen Anlass, Fragen über Geschichte und Erinnerung, Demokratie und Monarchie aufzuwerfen.

Eine Darstellung der rumänischen Gegenwart, die sich nur schwerlich von den Schatten der Vergangenheit lösen kann, ist „The Royal Train“ jedoch nur unterschwellig, sozusagen auf Umwegen. Unmittelbarer Anlass für den Film war für Johannes Holzhausen die Verwandtschaft mit Prinzessin Margarete von Rumänien, einer Nichte 2. Grades seiner Mutter, die sich bemüht, die Fahne des Königshauses hoch zu halten. Teil ihrer Bemühungen ist eine jährliche Reise mit dem Königlichen Zug, einem feudal ausgestatteten Salonwagen alter Schule, mit dem die Prinzessin und ihr Gefolge auch in die entferntesten Ecken des Landes reist. Wie sie dort von Fähnchen schwingenden Bürgern empfangen wird, jubelnde Bürger begrüßt und sich wie eine echte Regentin verhält, mutet gleichermaßen seltsam wie rückwärtsgewandt an. Und genau darin mag die sicher nicht überwältigende, aber doch merkliche Begeisterung liegen, die der Prinzessin und anderen Mitgliedern des Königshauses entgegenschlägt: Das Versprechen auf Stabilität, die Erinnerung an eine Zeit, die nostalgisch verklärt wird, von der in erster Linie Prunk und Glorie in Erinnerung sind und nicht die dankenswerterweise vergessenen Missstände.