The Wild Pear Tree

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The Wild Pear Tree - 2018 Filmposter
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Nuri Bilge Ceylans fünf vorherige Filme wurden in Cannes allesamt mit Preisen ausgezeichnet. Dieser hier nicht, weil Ceylan sich auch weigerte, den Film in einer kürzeren Fassung vorzulegen. Die 188 Minuten waren seiner Meinung nach perfekt, kondensiert aus einer ersten Schnittfassung, die mehr als fünf Stunden Laufzeit hatte. Jeder Moment dieser Geschichte eines Sohnes, dem droht, das Schicksal seines Vaters zu erleiden, ist wichtig. Ceylan hat damit Recht. Ihm ist mit „The Wild Pear Tree“ ein wunderschön vielschichtiger Film gelungen.

Sinan ist mit seinem Studium fertig und kehrt in sein Heimatdorf zurück. Er träumt davon, dass sein Manuskript verlegt wird, aber letztlich interessiert sich niemand dafür. Stattdessen muss er erkennen, dass sich zuhause einiges verändert hat. Sein Vater ist seiner Spielsucht erlegen, es gibt familiäre Probleme, ständige Geldnot und der Militärdienst warten auch. Während Sinan noch auf die Erfüllung seiner Träume hofft, muss er erkennen, dass dies die Zeit ist, in der er herausfindet, wer er wirklich ist – und ob er dem Schicksal seines Vaters nachfolgen wird. Das Studium, es könnte für nichts gewesen sein, wenn er sich nicht selbst erkennt und die richtigen Entscheidungen trifft. „The Wild Pear Tree“ ist ein schöner, metaphorischer, die großen Themen des Lebens leichtfüßig angehender Film, der trotz seiner epischen Lauflänge niemals auch nur eine Sekunde langweilt. Großes Kino, das die Seele berührt.