Tori & Lokita

Cannes 2022: Spezialpreis

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Tori & Lokita - 2022
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Neunmal haben die Brüder Dardenne in Cannes am Wettbewerb teilgenommen, achtmal einen Preis gewonnen und auch für ihren neuen Film gewannen sie einen Special Award, der anlässlich des 75. Jubiläums des Festivals zusätzlich vergeben wurde. Auch wenn Kritiker behaupten, sie würden immer wieder denselben Film machen, gelingt es ihnen, ähnlich wie Ken Loach, ihre sozialen Themen immer wieder zu variieren und den aktuellen gesellschaftlichen Verhältnissen anzupassen.

Auf der Suche nach sozialen und gesellschaftlichen Missständen auf den Straßen Belgiens haben sie diesmal das Schicksal von Tori und Lokita ausgemacht. Beide sind Flüchtlinge aus Afrika, der etwa achtjährige Tori hat aufgrund seines Alters eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen, während die fast erwachsene Lokita ihren Flüchtlingsstatus noch beweisen muss. Zusammen sind sie ein unschlagbares Team und wissen sich im Dschungel der belgischen Unterwelt durchzuschlagen. Sie behaupten, Geschwister zu sein, und als die Behörden mit einem DNA Test drohen, steht ihre gemeinsame Existenz auf dem Spiel.

Ungeheuer einfühlsam und eindringlich lassen uns die Dardennes am Schicksal der beiden traumatisierten Kinder teilhaben. Sie müssen sich allein durch eine ihnen fremde Welt schlagen und besitzen nur ihre bedingungslose Freundschaft, die gleichzeitig ihre Achillesferse ist, denn nur zusammen sind sie stark. Während die Behörden ihnen mit immer neuen Formularen Steine in den Weg legen, rutschen sie über eine Pizzeria, für die sie Auslieferungen machen, auf die schiefe Bahn. Der Weg vom Pizzaboten zum Drogenkurier ist nicht weit, und das verdiente Geld reicht nicht, um Lokitas Mutter in Afrika zu helfen. Wenn am Ende der Drogendeal aufzufliegen droht, wird Lokta von den Mafiosis einfach  erschossen, während sich Tori in eine ungewisse Zukunft retten kann.



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