Total Trust
Deutschland, Niederlande | 2022 | FSK 6

Die totale Überwachung: Alles, was du tust, wird registriert, gespeichert und wirkt sich direkt auf deine künftigen Möglichkeiten aus. Was George Orwell in seiner berühmten Sci-Fi-Dystopie „1984“ noch als fiktives Horrorszenario beschrieb, ist in China längst gelebte Wirklichkeit. Dank modernster Technologien wird dort jeder auf Schritt und Tritt überwacht und bewertet. Und alle wissen es. Und fast alle akzeptieren es. Wie kann das sein?
Der spannende, fast wie ein Thriller inszenierte Dokumentarfilm der im Exil lebenden chinesischen Filmemacherin Jialing Zhang macht deutlich, dass es nicht nur der technischen Mittel bedarf, um eine totale Überwachung zu ermöglichen, sondern vor allem auch einer geschickten Manipulation der Masse, damit diese die Überwachung mindestens akzeptiert, wenn nicht gar tatkräftig unterstützt. Am Beispiel des Schicksals dreier starker Frauen zeigt der Film, was einem in China blüht, wenn man es wagt, das System zu hinterfragen (von nachbarschaftlichem Denunziantentum über Polizeigewalt bis hin zur blanken Folter) und wirft die Frage auf, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Ganz wichtig war der Filmemacherin dabei, dass China nur ein Beispiel ist, wenn auch vielleicht ein extremes. Denn dieselben Technologien und Mechanismen werden auch bei uns im Westen längst in zunehmendem Maße eingesetzt – wenn nicht vom Staat, dann von den Großkonzernen.


