Touch me not

Goldenen Bär, Berlinale 2018

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Touch me not - 2017 Filmposter
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Völlig überraschend wurde Adina Pintilies „Touch Me Not“ bei der diesjährigen Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet, eine Auszeichnung der Jury um Tom Tykwer, die teils mit Begeisterung, teils mit Unverständnis und Entsetzen bewertet wurde. Diese vielfältigen Urteile sind in jedem Fall ein Zeichen dafür, dass es Pintilie in ihrem ersten Langfilm gelungen ist, das universelle Thema Sexualität auf ungewöhnliche, provokante und spannende Weise anzugehen.

Wollte man „Touch Me Not“ auf eine narrative Handlung reduzieren, würde sich das ungefähr so lesen: Eine Regisseurin (Pintilie selbst), will einen Film über Formen der Sexualität drehen, über Nähe und Intimität. Zu diesem Zweck führt sie Gespräche mit unterschiedlichsten Menschen. Laura (Laura Benson) etwa, versucht mittels diverser Methoden, ihre Unfähigkeit zu physischer Lust zu überwinden. Sie trifft verschiedene Therapeuten und Sexarbeiter und entdeckt dabei verborgene Lüste. Auch Tómas (Tómas Lemarquis) sucht nach einer Trennung neue Formen der Nähe und trifft bei einem Workshop auf Christian (Christian Bayerlein), der seit seiner Geburt schwer behindert und teils deformiert ist, jedoch einen besonders gelassensten Umgang mit sich, seinem Körper und seiner Sexualität hat. Unterschiedlichste Formen der Sexualität beschreibt Pintilie, stellt sie vorurteilslos und gleichberechtigt nebeneinander, und kommt ihren Akteuren dadurch nicht nur körperlich, sondern vor allem emotional nah.