Warten auf Schwalben

Infos Vorführungen

Informationen

Das einst von Frankreich besetzte Algerien wird zum Schauplatz dreier indirekt miteinander verknüpfter Geschichten. Regisseur Moussaoui entlockt den Darstellern fesselnde Leistungen und überlässt ihnen mithilfe schlicht gehaltener Dramaturgie die Schaubühne. Das Ergebnis ist eindringlich und zeigt ein Algerien in vielen Facetten.

Die drei Geschichten spielen in jeweils anderen Ecken Algeriens, doch durchkreuzen die dargestellten Leben in der Gegenwart ihre Pfade: Ein Handlungsort sind die Armutsquartiere, ein anderer die schicken Apartments der Upper-Class, es geht um den Kontrast von Stadt und Land, von Modernität und Angepasstheit, Tradition. Während eine junge Frau zu ihrer eigenen Hochzeit gefahren wird – sie soll einen älteren Mann ehelichen – beichtet sie dem Fahrer ein Geheimnis. Ein ambitionierter Neurochirurg wird in dem zweiten Teil der Handlung von Themen und Problemen eingeholt, die bis in den algerischen Bürgerkrieg der 90er zurückgehen und die er längst begraben glaubte. Und im dritten Strang wird ein gutsituierter Projektentwickler Zeuge eines heftigen Scharmützels, hat aber nicht den Mut zu intervenieren. Drei Leben, auf unverhoffte Weise miteinander verstrickt.