Filmreihe

Wetter und Klima in den Künsten

Vorführungen

Melancholia - 2011

Das Seminar widmet sich unter anderem der dokumentarischen Darstellung, bis hin zur gezielten Nutzung von Wetterphänomenen um ein bestimmtes Narrativ zu verfolgen. Dafür schauen sich die Studierenden der Heinrich-Heine-Universität zwei Filme an an zwei Terminen an und Sie sind herzlich dazu eingeladen mit zu diskutieren.

The day after tomorrow (Roland Emmerich, 2004)
Es soll untersucht werden, wie Begriffe wie Klimawandel und Klimakatastrophe im Film verhandelt werden. Welches Narrativ wird verfolgt? Welche Wetter- und Klimaphänomene werden dafür genutzt und wie werden sie gezeigt? 

Wichtig für das Narrativ ist es im Auge zu behalten, wie die Darstellung erfolgt. Durch den Moment des Schocks wird eine immersive, emotionale Ebene der persönlichen Betroffenheit ermöglicht. Modi wie der des Dokumentarischen verankern den Film in unserer Realität. Bereits bekannte Szenarien wie Dürre und Hitzewellen, begleitet von Dauerregen-Perioden und Überflutungen werden gemeinsam mit Extrem-Situationen gezeigt, die es bisher nicht gab und auch schwer vorstellbar sind. Was das für Auswirkungen auf eine weitergreifende politische und soziokulturelle Bedeutung des Films hat, wird in einer von den Studierenden geleiteten Abschlussdiskussion geklärt, zu der jeder herzlich eingeladen ist.

Melancholia (Lars von Trier, 2011)
Melancholia verfolgt die letzten Tage vor dem Weltuntergang aus der Perspektive einer Familie auf ihrem abgelegenen Anwesen. Ein fremder Planet – Melancholia – umkreist die Erde und droht mit ihr zu kollidieren. Langsam und atmosphärisch begleiten die Zuschauer:innen diesen Prozess. Der drohende Zusammenstoß steht dabei stellvertretend für das Gefühl einer unaufhaltsamen, existenziellen Bedrohung. Das filmische Narrativ verlagert sich von einer äußeren Katastrophe zu einer inneren, psychischen. Die Apokalypse wird nicht als plötzlicher Schockmoment inszeniert, sondern als schleichender, unausweichlicher Prozess.

Wie wird diese Katastrophe visuell und emotional erfahrbar gemacht? Durch welche klimatischen Veränderungen kündigt sie sich an? Wann erreicht der Film seinen Kippmoment? Und inwiefern gelingt es Lars von Trier, durch dokumentarische Stilmittel eine emotionale Nähe und einen Bezug zur Realität zu erzeugen? Als kleines „Easter Egg“: Der Film arbeitet mit zahlreichen kunsthistorischen Zitaten, die seine Bildsprache zusätzlich aufladen.

Welche emotionalen Implikationen sich aus dieser poetischen Annäherung an das Ende der Welt ergeben, wird gemeinsam mit den Seminarteilnehmer:innen und allen weiteren Interessierten in einer abschließenden Diskussion erarbeitet. Wir sind gespannt.

Termine