Was von der Liebe bleibt – Premiere am 2.5. im Bambi

“Zwischen 1990 und 2022 sind in Deutschland mindestens 235 Menschen durch Rechtsextremisten ermordet worden, nur 113 Tötungsdelikte werden von der Bundesregierung als politisch rechts motiviert eingestuft.”  //Quelle: Amadeu Antonio Stiftung

Es waren die NSU-Prozesse, die den indisch-deutschen Regisseur und Drehbuchautor Kanwal Sethi auf die Idee brachten, einen Film zum Thema Rechtsradikalismus zu drehen. Doch er wollte keinen politischen Film machen, sondern einen ganz normalen unverfänglichen Film, der Stück für Stück strukturellen und Alltags-Rassimus in unserem Leben aufzeigt. So ersann er die Liebesgeschichte von Ilyas (Serkan Kaya) und Yasemin (Seyneb Saleh), die nach 15 Jahren mit einem Attentat endet, bei dem Yasemin zu Tode kommt. Jetzt steht Ilyas alleine da mit seiner kleinen Tochter und der Kneipe, die seine Frau gemanagt hat. Die Ermittlungen der Polizei verlaufen im Sande und konzentrieren sich mehr und mehr auf die Recherche von Yasemins Vergangenheit, bis die Familie selbst unter Verdacht gerät.

Zur Premiere seines Films im Bambi besuchte uns der Regisseur Kanwal Sethi, und natürlich stieß auch Hauptdarsteller Serkan Kaya dazu. Schließlich lebt er in Düsseldorf, arbeitet am Schauspielhaus und stand mit MIAMNI NIGHTS im Düsseldorfer Capitol auf der Bühne. Sie diskutierten lebhaft und ausgesprochen sympathisch das schwierige Thema mit unserem Publikum und konnten an ihrem Film deutlich machen, dass systemischer Rassismus oft die Opfer kriminalisiert und sie zu Tätern macht.

“Rassismus tötet und Liebesgeschichten enden wegen ihm. Das muss endlich aufhören.”

Mit diesem Aufruf endet ein nachdenklicher, aber ungemein erhellender Abend.