Über uns

Die heutigen Düsseldorfer Filmkunstkinos Atelier, Bambi, Cinema, Metropol und Souterrain haben in ihrer jetzigen Form eine lange Historie. Alles begann am 1.11.1979, als Udo Heimansberg das Metropol von dem vorherigen Betreiber (seit 1972) Helmut Rehbein übernahm. Davor war er Theaterleiter im Rex am Hauptbahnhof (davor vier Jahre lang Theaterleiter in den Duisburger Kinos der Filmtheaterbetriebe Willi Goldermann) und hatte somit reichlich Gelegenheit, die Branche und ihre Gepflogenheiten kennen zu lernen (als Branchenfremder Grafik-Designer!). Die Anfangsjahre waren nicht leicht, das Kino lebte vom Repertoire, von Filmnächten und Filmreihen. Erstaufführungen waren rar und wenn, waren dies selten Erfolgsfilme. Die Film- und Medienstiftung oder Cinema Europa gab es noch nicht, die Konkurrenz aber war groß. Neben Bambi und Cinema zeigten auch die großen Innenstadtkinos Filmkunst, vornehmlich im Sommer. Erfolgreich zu bleiben war mühsam, immer neue Nischen wurden aufgetan, kreative Ideen waren gefragt.
Zu dieser Zeit stieß 1983 Kalle Somnitz dazu. Damals noch Student an der Universität Düsseldorf, hat er 1980 zusammen mit drei Kommilitonen das studentische Kino MEK-Film gegründet. Das mobile Einsatz-Kino tourte anfangs mit einem Schmalfilmprojektor durch die Fakultäten und zeigte den gleichen Film immer donnerstags – mittags in der Math.Nat., nachmittags in der Medizin und abends in der Phil.Fak., bis man schließlich den universitätseigenen 35mm-Projektor im Hörsaal 3A (Audimax) nutzen und professionelles Kino machen konnte.
Aus der unmittelbaren Nähe zwischen Metropol und Uni-Kino ergab sich eine fruchtbare Zusammenarbeit, die beiden Seiten zum Vorteil geriet. Als Kalle Somnitz 1994 die Uni verließ, übernahm er das Souterrain-Kellerkino in Oberkassel, das er nach über eineinhalbjähriger Schließungszeit zusammen mit Udo Heimansberg wieder an den Start brachte. 1998 gründeten sie gemeinsam die „Metropol – Düsseldorfer Filmkunstkino GmbH“ und riefen alle Filmkunst-Kräfte der Stadt, angesichts fünf geplanter Multiplexe in Düsseldorf, auf, zusammenzuarbeiten und künftig an einem Strang zu ziehen. Bald darauf war im Biograph nicht mehr nur das Programm von Bambi und Cinema (damals von Peter Liese und Heinz Holzapfel betrieben) zu finden, sondern auch das von Metropol, Souterrain und der Black Box.
In der Finanzkrise bot die Stadt Düsseldorf der GmbH an, die Black Box in einer Private Public Partnership zusammen mit dem Filmmuseum zu führen; ansonsten wäre dieses Kino geschlossen worden. Einige Monate später folgte ein Angebot der UFA: Übernahme des Cinema. Ein lang gehegter Traum wurde zur Wirklichkeit, nämlich die Filmkunst in Düsseldorf auf eine starke Abspielbasis zu stellen, mit mehr Gewicht bei den Verleihern und dem Cinema als Flaggschiff.
Zunächst kam es jedoch anders. Die UFA wandelte nach Eröffnung der Multiplexe am Hauptbahnhof und in Oberkassel ihre alten Kinos in der Innenstadt in One Dollar Häuser oder Arthäuser um, glücklicherweise mit mäßigem Erfolg, aber kuriosen Auswüchsen: So hatte Düsseldorf zwischenzeitlich bis zu 14 Arthouse-Leinwände und EYES WIDE SHUT startete mit 8 Kopien! Das war unsere schwierigste Zeit. Glücklicherweise waren die Zahlen im Savoy-Kinocenter so katastrophal, dass es von heute auf morgen geschlossen wurde. Ähnlich erging es vielen anderen Innenstadtkinos wie Residenz, Berolina, Universum, Rex und Europa. Mit der Übernahme des Bambi Kinos von der in finanzielle Schieflage geratenen Kinowelt-Gruppe im Mai 2000, konnten wir unser „Filmkunstkonzept“ dann doch durchsetzen. Jetzt mussten wir bei den Verleihern nicht mehr um die Filme betteln, sondern bekamen sie angeboten. Die Besucherzahlen wuchsen von Jahr zu Jahr und eine wahre Erfolgsgeschichte nahm seinen Lauf…

Heute sind die Düsseldorfer Filmkunstkinos Bambi, Cinema, Metropol, Atelier und Souterrain (die Black Box wird seit dem 1.1.2009 wieder von der inzwischen schuldenfreien Stadt betrieben) die cineastischen Lichtblicke in einem Multiplex–Einheitsangebot. Regelmäßig ausgezeichnet für ein herausragendes Programm von der Staatsministerin für Kultur und Medien, der Film- und Medienstiftung NRW und Europa Cinemas, dem Netzwerk von über 3.000 Leinwänden aus 43 verschiedenen Ländern Europas.
Ende 2020 schied Udo Heimanberg mit 70 Jahren aus der Firma aus. Geschäftsführer und Nachfolger ist Nico Elze, Programmchef nach wie vor Kalle Somnitz.