3 Herzen

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3 Herzen - 2014 Filmposter

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Benoît Poelvoorde („Nichts zu verzollen“) spielt hier einen Mann zwischen zwei Schwestern. Sein Traum von der wahren Liebe und seine Suche nach Stabilität in seinem Leben führt ihn jedoch an den Rande eines Herzinfarkts. Überzeugend zeigt er, dass er nicht nur überdrehte Komödien spielen kann, sondern auch das ganz große Drama. Französisches Starkino mit Catherine Deneuve als Mutter von (ihrer echten Tochter) Chiara Mastroianni und Charlotte Gainsbourgh.

Der Anfang erinnert ein wenig an Richard Linklaters „Before Sunrise“. Marc arbeitet in Paris beim Finanzamt. Bei einem Außentermin auf dem Land verpasst er den letzten Zug nach Paris, trifft dafür aber auf Sylvie, die hier ein Antiquitätengeschäft betreibt. Zwischen den beiden knistert es sogleich und so trinken sie einen Kaffee und streifen bis in den frühen Morgen durch das Dorf, unterhalten sich in großer Harmonie über alles mögliche, nur nicht über sich selbst. Aus romantischen Gründen nenen sie nicht ihre Namen, als Marc in den ersten Zug steigt, sondern verabreden sich fürs nächste Wochenende in Paris. Doch es kommt wie es kommen muss, Marc verpasst das Date.

Doch dann nimmt der Film eine ganz andere Richtung. In seiner Verzweiflung fährt Marc einige Tage später zurück in die Kleinstadt, um Sylvie zu suchen, doch er findet Sophie. Auch sie verabreden sich erneut, verlieben sich, heiraten und bekommen ein Kind. Es dauert eine ganze Weile bis Marc merkt, dass Sophie die Schwester von Sylvie ist. Sylvie ist damals enttäuscht mit ihrem Freund abgereist nach Amerika, hat dort geheieratet und ebenfalls ein Kind. Als sie eines Tages nach Hause auf Besuch kommt, brechen alte Leidenschaften wieder auf. Sylvie will ihre Liebe nicht zulassen, kann sie das ihrer Schwester doch nicht antun, und Marc will seine neue Existenz nicht aufs Spiel setzen. Trotzdem können sie nicht voneinander lassen und obwohl sie sich redlich bemühen, ihre Beziehung geheim zu halten, weiß bald die ganze Familie Bescheid.

Benoît Jacquot („Leb wohl, meine Königin!“, „Villa Amalia“) ist der Frauenregisseur unter den großen französischen Filmemachern, ein moderner François Truffaut. Wie keinem zweiten gelingt es ihm, Schauspielerinnen wie Diane Kruger, Isabelle Huppert oder Léa Seydoux in wunderbar emotionalen Rollen zu inszenieren. Mit „3 Herzen“ setzt er diese Reihe schillernder Frauenporträts fort: Wenn Charlotte Gainsbourg und Chiara Mastroianni sich in denselben Mann verlieben, verlieren alle den Boden unter den Füßen. Das hochkarätige Darstellertrio wird von der französischen Kinolegende Catherine Deneuve vervollständigt, die hier bereits zum dritten Mal die Filmmutter ihrer Tochter Chiara Mastroianni spielt. Aber auch der männlich Part ist mit dem gewohnt quirligen Benoit Poelvoorde überzeugend besetzt. Seine Gefühle führen ihn an den Rand eines Herzinfarkts, zu Sylvie fühlt er sich leidenschaftlich hingezogen, während Sophie ihm das gibt, was er sein Leben lang gesucht hat: Ruhe und Geborgenheit, die seinem schwachen Herzen sehr gut tun.

Und wenn in der Schlusseinstellung Marc rechtzeitig sein Date erreicht – weil die Uhr eine andere Zeit zeigt – bekommt der Film nachträglich nicht nur den Charakter einer Was-wäre-wenn-Geschichte, sondern wird auch zu einer philophischen Reflektion auf die Rolle des Zufalls in unserem Leben.