Der ehrgeizige New Yorker Schauspieler Edward hat ein Problem. Er leidet unter Neurofibromatose, ist im Gesicht total entstellt, quasi wie in David Lynchs ELEFANTENMENSCH. Für seine Schauspielkarriere ist das nicht gerade förderlich. Immerhin bekommt er manchmal eine Rolle in einem Splatter- oder Horrorfilm angeboten. Privat sieht es auch nicht viel besser aus. Er vegetiert in einer baufälligen Bude in New York, hat wenig Kontakte und Frauen machen einen Bogen um ihn.

Das ändert sich aber, als die erstaunlich offenherzige Ingrid in die Nachbarwohnung einzieht. Sie nimmt sogleich Kontakt mit ihm auf, interessiert sich für ihn, alles auf rein freundschaftlicher Basis. Ingrid ist Regisseurin und bewegt von seinem Schicksal, sie  schreibt schon an einem Drehbuch über ihn. Doch Edward hat sich für die klinische Erprobung eines neuen Medikaments gegen seine Krankheit eingetragen und das Mittel erweist sich als neue Wunderwaffe. In wenigen Tagen sind seine Entstellungen abgeheilt. Allerdings mit dem Nachteil, dass ihn nun niemand mehr wiedererkennt, was er zum Anlass nimmt, ein neues Leben zu beginnen. Er erklärt sich selbst für tot, nimmt die Identität eines Jugendfreundes an und macht Karriere in der Immobilienbranche. Doch spätestens als er erfährt, dass Ingrid seine Geschichte auf die Bühne bringen will, holt ihn sein altes Leben wieder ein und er bewirbt sich für die Hauptrolle. Doch plötzlich taucht ein gewisser Oswald auf …

Aaron Schimbergs Film ist recht unspektakulär gehalten, spielt im New York der 1980er Jahre und erinnert immer wieder ans Exploitation-Kino. Kunstvoll spielt er mit unseren Vorstellungen von Schönheit und inneren Werten und kombiniert seine philosophisch untermauerte Komödie mit Elementen des Psychothrillers. Auch wenn Edward äußerlich ein anderer geworden sein mag, ist er doch immer noch der, der er ist, und nicht der, der er sein will. Als ihm die Rolle seines Lebens entgeht, verwandelt sich sein neues Traumgesicht in einen Albtraum. A Different Man ist ein düsterer und zugleich humorvoller Thriller, der in die dunkle Sphäre zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung eintaucht.