Mitternachtskino in Reinform, schon allein wegen des psychedelischen Erbes – schließlich war der Midnight Movie ja einer Erfindung der Hippies. Das britische Enfant terrible Ken Russell („Die Teufel“, „Tommy“) mischt Hollywood auf mit einem unkonventionellen Drama, das immer mehr zu einem waschechten Alptraum mutiert. Drogen, Kirchenschändung, Body Horror – schräg genug, dass der Film seinerzeit als Mainstream-Thriller vermarktet wurde (und daran scheiterte). William Hurt zieht als Neo-Jekyll alle Register und Russell tobt sich aus in seinen surrealen Visionen, die bis heute ihresgleichen suchen. Ein Meilenstein in der Geschichte der „Mad Scientists“, denen wir uns in dieser Staffel widmen.

Der hochbegabte Wissenschaftler Dr. Eddie Jessup (William Hurt in seiner ersten Rolle) experimentiert mit den Grenzen der Wahrnehmung. Mit Hilfe von Isolationstanks, in denen man schwerelos im Wasser schwebt, und bewusstseinserweiternden Substanzen befreit er sich selbst immer weiter von den Schranken der üblichen Realität. Als er eine neue Droge von einem alten mexikanischen Indianerstamm ausprobiert, drohen seine Versuche außer Kontrolle zu geraten. Er ist seinem Ziel der absoluten Erleuchtung näher denn je, doch plötzlich stellen auch seine Familie und Freunde Veränderungen an ihm fest – psychische und körperliche. Vor aller Augen fängt er an, sich in etwas zu verwandeln, das alle Vorstellungskraft übersteigt…