Aquarela

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Aquarela - 2018 Filmposter
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Wasser - als Eis, als wogendes Meer, als Regen oder Wasserfall - spielt die zentrale Rolle in Viktor Kossakovskys brillantem Filmessay, das sich eigentlich jeder Einordnung in ein Genre entzieht. Der Film ist mehr psychedelische Erfahrung als Dokumentation. In gewaltigen Bildern zeigt er die Macht des Wassers, seine Schönheit und seine unerbittliche Willkür. Wunderbare, nie gesehene Kinobilder sind die Belohnung für Filmkunstfans, die bereit sind, sich auf dieses Erlebnis einzulassen.

Nichts wird erklärt, es gibt eine klare Struktur durch die jeweiligen Schauplätze, aber jeder im Publikum baut sich seinen eigenen Film aus den Bildern und den Tönen, die zum großen Teil das Wasser selbst verursacht: das Knacken und Wispern und Knirschen von Eis, das Gluckern und Schwallen darunter, der dröhnende Gesang von Wogen im Wind – diese Musik ist alles andere als einschläfernd und beruhigend, ganz im Gegenteil: Sie putscht auf, sie macht Angst, sie fasziniert. Als Ergänzung serviert Viktor Kossakvsky zusätzliche Musik von „Apocalyptica“, die so spielen, wie sie heißen. Der Film weckt viele Gefühle, teils auch Urängste – wer leicht seekrank wird, sollte vielleicht lieber in den hinteren Reihen sitzen, und natürlich wird es auch einige geben, die von der ungewöhnlichen, beinahe poetischen Bilddramaturgie überfordert werden. Manches erinnert an Filme wie „Koyaanisqatsi“, vor allem der künstlerische Mut und das Vertrauen in die Kraft der Bilder.