Wie ein elegantes Holzschiff liegt die Adamant am rechten Seine-Ufer im Herzen von Paris vor Anker. In diese einzigartige, 2010 eröffnete Tagesklinik kommen Erwachsene mit psychischen Störungen, die therapeutisch begleitet werden, sich hier vor allem aber kreativ entfalten können. Das Team der Adamant zeigt tagtäglich, wie es in Zeiten eines Gesundheitssystems in der Krise gelingen kann, zugewandt und offen auf Menschen mit psychischer Erkrankung einzugehen.

Für viele Besucher der Adamant, die man kaum Patienten nennen mag, ist sie ein zweites zu Hause geworden. Über mehrere Monate drehte der Dokumentarfilmer Nicolas Philibert auf dem Boot, fügte sich in den Tagesablauf ein, beobachtet die Therapeuten und Patienten, lässt aber vor allem letztere zu Wort kommen.

Vor gut 20 Jahren hatte Philibert mit diesem Ansatz auch die kleine Dorfschule gefilmt, deren Lehrer in SEIN UND HABEN porträtiert wurde und ein großer internationaler Erfolg wurde. Der inzwischen 72jährige Philibert arbeitet viel offener als heute üblich: Er lässt die Dinge auf sich zukommen, verzichtet auf erklärende und oft vereinfachende Voice-Over-Kommentare. Hier stehen ganz die Menschen im Mittelpunkt, die auf der Adamant einen utopisch anmutenden Raum finden, in dem sie ihre Kreativität ausleben können und nicht schief angeschaut werden, bloß weil sie sich ein wenig anders verhalten, als es der Norm entspricht.