BALLAD OF A SMALL PLAYER entführt ins glitzernde, zugleich unheilvolle Macau, wo Lord Freddy Doyle in grüner Samtjacke und mit aristokratischem Habitus das Bild eines eleganten High Rollers abgibt – doch hinter der Fassade steckt ein verzweifelter Spieler, der längst am Abgrund steht.

Alkohol, Schulden und gescheiterte Illusionen bestimmen sein Leben. Hoffnung scheint aufzublitzen, als die geheimnisvolle Casino-Angestellte Dao Ming (Fala Chen) ihm einen Ausweg bietet. Gleichzeitig heftet sich die unerbittliche Privatdetektivin Cynthia Blithe (Tilda Swinton) an seine Fersen – sie kennt Doyles wahre Identität und die Geister seiner Vergangenheit.
Edward Berger, Oscar-prämiert für “Im Westen nichts Neues”, inszeniert den Mystery-Thriller als atmosphärisch dichte Charakterstudie zwischen Realismus und Traum. Gemeinsam mit Kameramann James Friend, mit dem er bereits im Weltkriegsdrama arbeitete, erschafft Berger ein visuelles Tableau voller schillernder Farben und unheilvoller Schatten. Volker Bertelmanns Musik verstärkt (erneut) die Sogwirkung, die Doyle tiefer in die Spirale von Abhängigkeit und Selbstverlust zieht.

Die Romanadaption nach Lawrence Osborne lebt vom intensiven Spiel Colin Farrells, der einen Mann verkörpert, der in der Sucht nach Erlösung sucht und sich doch immer weiter verliert. BALLAD OF A SMALL PLAYER ist ein verführerischer Thriller über die Frage, ob es je ein Entrinnen aus dem selbstgebauten Gefängnis gibt.