Beating Hearts
Belgien, Frankreich | 2024 | FSK 12
Cannes 2024

Romeo und Julia in den Achtzigern, oder: Der wilde Schlag zweier Herzen. Gilles Lellouche zeigt in seiner dritten Regiearbeit, was er drauf hat, und macht mit einer leidenschaftlichen Love-Story am unteren Ende der Gesellschaft da weiter, wo Jacques Audiard irgendwann mal angefangen hatte. Und das in überlebensgroßen Bildern.
Clotaire ist siebzehn, Jackie fünfzehn, als sie sich auf dem Schulhof kennenlernen. Ihre sozialen Backgrounds könnten unterschiedlicher nicht sein: Er kommt aus armen Verhältnissen und hat früh gelernt, sich sprichwörtlich durchzuschlagen, sie kommt aus wohlbehütetem gutbürgerlichem Haus. Und doch entbrennt zwischen ihnen eine große Liebe, die auf die Probe gestellt wird, als Clotaire sich auf einen Gangsterboss einlässt und im Knast landet…
Der Film beginnt mit dem Ende und damit wie ein knallharter Gangsterstreifen, bevor er zurückspult zur anfangs so harmlosen Teenie-Liebelei. Hier lässt er uns baden in 80s-Zeitkolorit mit Bildern und Farben von damals und einem Soundtrack wie einem ebensolchen Mixtape (mit The Cure, Soft Cell, Billy Idol), bevor es langsam immer ernster wird. Selbstbewusst bedient sich Lellouche der ganz großen Gesten, kombiniert kompromisslose Gewalt mit Tanzeinlagen, ohne die sozialrealistische Erdung zu verlieren. Ein Fest der Leidenschaft, auch dank hervorragender Darsteller.


