Bettina

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Bettina - 2022 poster
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Eine schöne Entdeckung auf der diesjährigen Berlinale war Lutz Pehnerts Dokumentation über die Liedermacherin Bettina Wegner. Ebenso informativ wie unterhaltend zeichnet er den privaten und beruflichen Werdegang der Künstlerin nach, die wegen ihrer kritischen Texte und Äußerungen 1983 von der DDR-Führung ausgebürgert wurde.

Vielen ist sie nur durch ihren großen Erfolgssong „Kinder“ mit der bekannten Einstiegszeile „Sind so kleine Hände“ bekannt, den sie auch zusammen mit Folk-Ikone Joan Baez intonierte. Doch das Gesamtwerk der ebenso humorvollen wie unbequemen Künstlerin reicht weit darüber hinaus. So richtet der Film, unterbrochen von ebenso erhellenden wie amüsanten Interview-Sequenzen mit der inzwischen immer noch auf der Bühne stehenden 75-Jährigen, den Blick auf ihre Lieder quer durch die Jahrzehnte, widmet aber auch ihren zahlreichen Kontakten zur Musik- und Literaturszene besonders in der DDR-Zeit (etwa zu Thomas Brasch, dem Vater ihres ersten Sohnes Benjamin) genügend Raum. So erhalten wir ganz nebenbei eine kleine und sehr authentische Geschichtsstunde, angereichert mit Archivmaterial aus Ost und West, Audiomitschnitte aus ihrem Prozess und zahlreichen Konzertausschnitten. Ein absolut sehenswerter Film, der nicht nur denen Freude machen wird, die sie noch von früher kennen, sondern auch ein echter Geheimtipp, der auch einem jungen Publikum ans Herz gelegt werden kann.

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