Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 entsandte die UNO eine Expertenkommission in den Irak, um festzustellen, ob das Land, wie von den USA befürchtet, über Massenvernichtungswaffen verfügt. Chef der Kommission: Schwede Hans Blix, Direktor der Internationalen Atomenergie-Organisation und Friedensaktivist. Seine Kommission fand nichts, dennoch erklärten die USA kurz darauf den Krieg – mit schwerwiegenden Folgen. War Blix‘ Mission gescheitert? Hätte seine Kommission diesen Krieg irgendwie verhindern können?

Filmemacherin Greta Stocklassa, die gerade acht Jahre alt war, als sie im schwedischen Fernsehen die Twin Towers fallen sah, geht ganz subjektiv und intuitiv an das Thema heran: Gefühlt aufgewachsen in einer Welt des Friedens und der internationalen Verständigung, markiert der letzte Irakkrieg für sie eine Zeitenwende und Blix die ungehörte Stimme der Vernunft. Zwanzig Jahre später besucht sie den inzwischen Überneunzigjährigen, lässt die Ereignisse von damals noch einmal revue passieren und diskutiert mit ihm über Hintergründe, Verantwortlichkeiten und die Auswirkungen des Ganzen bis heute (von der Radikalisierung von Teilen des Islam über den Rechtsruck im Westen bis hin zum russischen Überfall auf die Ukraine). Ein kleines, feines Doku-Experiment, das gerade in seiner direkten, vielleicht etwas naiven Art viele abzuholen vermag und jede Menge Stoff bietet für weitere Diskussionen.