Bolero
Frankreich | 2024 | FSK 6

Nur wenige klassische Stücke sind so bekannt wie Maurice Ravels Bolero. Zahlreiche Musiker wie Frank Zappa, die Rolling Stones, Deep Purple oder Rufus Wainwright ließen sich von dem Orchesterstück inspirieren und bauten Teile davon in ihre Songs oder wie das Eistanzpaar Jayne Torvill und Christopher Dean in ihre Olympia-Kür 1984. Nun beleuchtet Anne Fontaine dessen Entstehungsgeschichte und das Leben seines Schöpfers in ihrem Film BOLERO.
Gleich zu Beginn nimmt uns die Regisseurin mit auf eine kleine Weltreise und zeigt in kurzen Filmsequenzen auf, wo überall auf der Erde der Bolero gespielt und geprobt wird. Ursprünglich als Auftragsarbeit der exzentrischen Tänzerin Ida Rubinstein in den Roaring Twenties in Paris entstanden, entwickelte sich das für ihr neues Ballett konzipierte Werk zu einem Welterfolg. Doch lange sah es so aus, als käme es erst gar nicht zustande, litt Ravel doch an einer Kreativitätsblockade, so dass er seine Auftraggeberin immer wieder vertrösten musste. Um diese zu überwinden, erinnert sich der Komponist an seine Kindheit, die einschneidenden Ereignisse des Ersten Weltkriegs und seine große, aber unerfüllte Liebe zur verheirateten Misia Sert, die zeitlebens seine Muse blieb.
BOLERO wartet mit eleganten Kostümen, exquisiten Bildern und einer zurückhaltenden Inszenierung auf, die versucht, den Menschen hinter dem Künstler zum Vorschein zu bringen. Ein wertschätzendes Andenken an den Musiker, der am 7. März 150 Jahre alt geworden wäre.


