Burning
Südkorea | 2018 | FSK 16
Der junge Möchtegern-Schriftsteller Jong-soo kann sein Glück kaum fassen, als er mitten im Gewimmel von Seoul Hae-mi ( wiedertrifft, die im selben Dorf wie er aufgewachsen ist. Zwischen ihnen knistert es auf Anhieb, sie verbringen den Abend und die Nacht miteinander. Doch schon am nächsten Tag reist sie nach Afrika und er muss sich damit begnügen, ihre Katze zu füttern. Als Hae-mi endlich zurückkehrt, hat sie einen neuen Freund, den geheimnisvollen, reichen Ben (Steven Yeun), und, während Jong-soo noch versucht, daraus schlau zu werden, ist Hae-mi plötzlich spurlos verschwunden…
Alles, was wir hier erleben, erscheint zunehmend unwirklich: Eine Katze, die man füttert aber nie zu Gesicht bekommt (oder doch?), ein Brunnen, aus dem jemand gerettet wird und der vielleicht dennoch nie da war, ein Bauernhof, so nah an der Grenze zu Nordkorea, dass die Propaganda hörbar über die Weiden weht. Es geht nicht darum, dir etwas vorzustellen, sondern darum, zu vergessen, dass es nicht da ist, erklärt Hae-mi an einer Stelle, und genau das scheint die Grundidee des Ganzen. Aus einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami – Meister des japanischen magischen Realismus – kreiert der Koreaner Lee Chang-Dong ein faszinierendes schier unentwirrbares Geflecht aus Sein und Schein, das einen in seinen Bann zieht und verwirrt und noch lange beschäftigt.