Dalíland

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Dalíland - 2022
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Mit I SHOT ANDY WARHOL und AMERICAN PSYCHO hat die Kanadierin Mary Harron vor über zwanzig Jahren Kinogeschichte geschrieben. Seitdem hat sie zwei Kinder großgezogen und viel fürs Fernsehen gearbeitet. Jetzt hat sie eine Episode aus Salvador Dalis Leben verfilmt.

Es ist 1974 und Salvador Dalí ist mit seiner Muse Gala ins New Yorker Hotel St. Regis eingezogen. Er will seine neue Ausstellung vorbereiten, doch das Genie ist müde und muss von Gala immer wieder zum Malen angetrieben werden. Gala ist für das Wirtschaftliche in dieser Beziehung zuständig, und da steht es gerade nicht zum Besten. Doch der Maestro ist von seinem Genie überzeugt und will allen Krisen-Gerüchten zum Trotz das Blatt wenden. Mit opulenten Parties und kleinen Skandalen hält er die Klatschpresse in Atem, aber ob er das Feuilleton nochmal für sich einnehmen kann?

Mary Harron hat sich ganz auf diesen letzten Lebensabschnitt Dalis konzentriert. Er war für sie ein gewaltiger Zwerg, der als Clown durchs Leben ging. Er hatte Angst vor dem Tod, steckte in einer Lebens- und Schaffenskrise und war sehr verletzlich. Deshalb war ihr anfangs Ben Kingsley ein zu starker Charakter-Kopf für diese Rolle, doch “Ben kann das alles spielen!” erklärte sie bei der Premiere in München. Gala war da schon schwieriger zu besetzten, denn für Harron ist die femme fatale, mit der Dali über 50 Jahre verheiratet war und ihre Beziehung zeitlebens romantisierte, eine typische Faßbinder-Figur, weswegen sie Barbara Sukowa auswählte. Die Beziehung ihrer Figur zu dem Musical Star, der gerade am Broadway den Hauptdarsteller von “Jesus Christ Superstar” spielt, entspricht der Wahrheit, während Dalis junger Assistent, aus dessen Sicht wir den Film erleben, erfunden ist. “Assistenten hatte Dali viele. Sie alle hielten sich für wichtig, waren sie aber nicht.” so die Regisseurin. Überhaupt kommen einige Zeitgenossen vor, angefangen von Alice Cooper bis zu Andy Warhol, der von Dali lernte, wie man Kunst vermarktet. Ein wenig schade ist, dass Harron keine Kunstwerke zeigen durfte, das hat die Dali-Gesellschaft nicht erlaubt.

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