DarkroomTödliche Tropfen

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2012 machte in Berlin eine Mordserie Schlagzeilen: Innerhalb von nur drei Wochen wurden drei homosexuelle Männer mit einer Überdosis K.O.-Tropfen vergiftet, an zwei weiteren scheiterte der Tötungsversuch. Der Täter wurde gefasst, kam vor Gericht und nahm sich nach der Verurteilung im Gefängnis das Leben. Auf dieser Faktengrundlage basiert Rosa von Praunheims neuer Film „Darkroom“, in dem er sich am Psychogramm des Serienmörders versucht. Das Resultat besitzt einen Hang zum Camp und ist auf sehr eigenwillige Art faszinierend.

Drei Männer hat er auf dem Gewissen und noch zwei weitere hätte er beinahe auch ins Jenseits befördert: Lars (Bozidar Kocevski) ist 38, ein ehemaliger Krankenpfleger und Grundschulreferendar, der mit seinem Freund Roland (Heiner Bomhard) aus Saarbrücken nach Berlin gezogen ist. Im Grunde scheint das Glück und die Liebe zwischen ihnen perfekt, doch Roland ahnt nichts von den dunklen Begierden seines Partners, der im Berliner Nachtleben andere schwule Männer jagt und mit K.O.-Tropfen erlegt. Rosa von Praunheim lässt den Film vor Gericht und mit einem Suizidversuch des Delinquenten beginnen, bevor er sukzessive die Hintergründe und Ausführung der Morde entblättert. Inszenierungstechnisch ist die pedantische Analyse des Täters im unverkennbaren Praunheim-Stil gedreht: schnörkellos, überzeichnet und unverklemmt. Das Killer-Porträt wird dadurch mehr klinische Fallstudie denn Psychothriller, doch auch das hat definitiv seinen ganz eigenen, sonderbaren Charme.